ADB:Burchard (Erzbischof von Bremen)
Johann Grand, welcher die längste Zeit seiner Regierung außer Landes zubrachte, bekleidete B. eine Zeit lang das Amt eines Administrators des Erzstifts. Während seiner Regierung lag er selbst mit den Rustringern wiederholt in Fehde, welche nun aber 1331 und 1337 unter Vermittlung der Stadt Bremen beigelegt wurde. Auch mit dem Lande Kedingen hatte er einen Streit auszufechten, der siegreich für ihn endete. Mit der Stadt Bremen hat der Bürgersohn stets auf dem besten Fuße gestanden und deren innerer Entwicklung dadurch einen wesentlichen [556] Dienst geleistet. Von besonderer Bedeutung mußte seine freundliche Stellung sein, als im J. 1330 innere, vermuthlich von den Handwerkern ausgegangene, Unruhen zu einer gewaltsamen Umänderung des Stadtraths führten. Ein solcher Zwist hätte unter einem minder bürger-freundlich gesinnten Erzbischof leicht die aufkeimende städtische Selbständigkeit gefährden können. Das Einvernehmen zwischen Erzbischof und Stadt fand im J. 1335 in einem zu Ehren der im Dom zu Bremen aufgefundenen Gebeine der hl. Cosmas und Damian veranstalteten glänzenden Feste einen besonderen Ausdruck. Erzbischof B. starb am 12. Aug. 1344.
Burchard, Erzbischof von Bremen, 1327–1344, entstammte einer angesehenen bremischen Bürgerfamilie. Sein Vater, Volcmar Grelle, saß von 1296–1314 im Rathe der Stadt. B. war seit 1308 Archidiacon von Rustringen und benutzte diese Stellung, um durch Vermittlung eines Friedens mit den Rustringern in den J. 1312 und 1315 seine Vaterstadt von einer langjährigen, ihren Handel schwer schädigenden Fehde zu befreien. In der wilden Zeit seines Vorgängers auf dem erzbischöflichen Stuhle, des Dänen