ADB:Brun (Erzbischof von Trier)
Egilbert auf Betrieb des Trierischen Volks von Kaiser Heinrich IV. zum Erzbischof ernannt und am 6. und (oder?) 13. desselben Monats zu Mainz geweiht. B. blieb sein ganzes Leben hindurch ein treuer Anhänger des fränkischen Hauses. Bereits auf dem Reichstage zu Mainz 1102 in dieser Richtung thätig, ging er 1104 oder 1106 (das Datum steht nicht ganz fest) nach Rom, um sich wegen der Unregelmäßigkeit seiner Bestallung bei Papst Paschalis II. zu verantworten, wurde zwar mit canonischen Strafen belegt, erhielt aber die Bestätigung und das Pallium und wohnte 1106 dem Concil zu Guastalla bei. Dem Kaiser Heinrich V. stand B. mit Hingebung und Treue zur Seite. Er weihte in seiner Gegenwart 1110 den Dom zu Worms und begleitete ihn 1111 und 1112 auf seinen Zügen durch Deutschland und 1118 nach Italien. Weihnachten 1119 finden wir B. beim Papste Calixt II. zu Autun und folgte er diesem im Januar 1120 nach Clugny, wo ihm der Papst den Supremat über die Suffraganbisthümer Metz, Toul und Verdun, sowie die Befreiung von der Jurisdiction der päpstlichen Legaten (mit Ausnahme der a latere) bestätigte. Letzteres Privileg besiegelte Bruns Unabhängigkeit von seinem heftigsten Gegner, dem Erzbischofe Adalbert von Mainz, damaligen päpstlichen Legaten in Deutschland. Die letzten Lebensjahre Bruns waren durch Fehden, namentlich 1122 mit dem Grafen Wilhelm von Luxemburg, sowie durch körperliche Leiden getrübt, von welchen ihn ein jüdischer Arzt Josua, dessen Umgang und religiöse Disputationen der Erzbischof sehr liebte (wie er ihn auch zum Christen bekehrte), vergeblich zu befreien versuchte. B. starb 25. April 1124 und liegt im Dom zu Trier begraben. Die geistlichen Chronisten der Gesta Trevirorum loben Bruns treffliche Eigenschaften, werfen ihm aber vor, daß ihm die weltlichen Interessen näher gelegen hätten, als die geistlichen Pflichten, wie er denn die äußere Macht des Erzstifts durch Vergebung von Kirchengut zu Ritterlehen gestärkt, auch der Baulust über Vermögen gefröhnt habe. B. erbaute neu den Westchor des Doms zu Trier, die St. Florinsstiftskirche zu Coblenz, stellte die verfallene Stiftskirche von St. Paulin bei Trier wieder her und begründete 1107 die Abtei Springirsbach in einem Seitenthale der Mosel.
Brun: Erzbischof von Trier 1102–1124, war der Sohn des ostfränkischen Grafen Arnold von Laufen am Neckar. Vorher Dompropst zu Trier und Speier sowie Propst von St. Florin zu Coblenz, wurde er nach dem Tode Erzbischofs- Gesta Trevirorum bei Hontheim. Prodromus 761–766 und bei Pertz VIII. 192. Götz, Regesten der Erzbischöfe von Trier 13–16.