ADB:Bruch, Carl Friedrich
Philipp Bruch's. Durch den frühen Tod seines Vaters an dem Besuche einer Universität gehindert, wurde er Gehülfe bei einem Notar in Mainz, erhielt auch nach der Einnahme der Stadt durch die Alliirten im J. 1814 selbst ein öffentliches Notariat. Er bekleidete dies Amt bis zu seinem, 1855 freiwillig erfolgten Rücktritt ununterbrochen. Nebenbei zeugen vielerlei Beschäftigungen in städtischen Ehrenämtern, bei öffentlichen Arbeiten, sowie seine Ernennung zum Mitglied der Prüfungscommission für das Justizfach in Rheinhessen für seine vielseitige Thätigkeit, seine anerkannte Tüchtigkeit und das ihm geschenkte Vertrauen. Was aber B. in weiten Kreisen bekannt gemacht hat, ist weniger seine juristische Stellung und sein localer Einfluß, als vielmehr seine von früher Jugend an mit Vorliebe getriebene Beschäftigung mit der Natur, besonders den Vögeln. Er hatte nicht blos schon zeitig eine ornithologische Sammlung angelegt, welche für die europäische Ornis fast vollständig war, und sich einen Namen als tüchtiger Ornitholog erworben, sondern hatte auch durch Gründung der rheinischen naturforschenden Gesellschaft, durch Anlegen und Fördern von Sammlungen bei dieser und durch Vorträge und Demonstrationen zur Verbreitung naturwissenschaftlicher Kenntnisse mit Glück beigetragen. Nachdem ihn im J. 1844 ein Schlaganfall getroffen hatte, welcher ihm die rechte Seite lähmte, führte er sein Notariat noch bis 1855 fort (er schrieb dann mit der linken Hand). Er starb 21. Dec. 1857 wenig Wochen nach der furchtbaren Explosion. Er redigirte den amtlichen Bericht der 20. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte, deren Geschäftsführer er war; außerdem sind zahlreiche Aufsätze in der Isis und dem Journal für Ornithologie werthvolle Zeichen für seine wissenschaftliche Umsicht und Tüchtigkeit. (Cabanis, Journal für Ornithologie.)
Bruch: Karl Friedrich B., geb. 11. März 1789, war der Sohn des Apothekers Johann Christian B. in Zweibrücken, der jüngere Bruder