Zum Inhalt springen

ADB:Bril, Matthäus

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Bril, Matthäus“ von Wilhelm Schmidt (Kunsthistoriker) in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 3 (1876), S. 331–332, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Bril,_Matth%C3%A4us&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 05:06 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Briesmann, Johannes
Nächster>>>
Brinckerink, Johann
Band 3 (1876), S. 331–332 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Mathijs Bril in der Wikipedia
Mathijs Bril in Wikidata
GND-Nummer 128608102
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|3|331|332|Bril, Matthäus|Wilhelm Schmidt (Kunsthistoriker)|ADB:Bril, Matthäus}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=128608102}}    

Bril: Matthäus B., Landschaftsmaler, geb. 1550 zu Antwerpen, ging frühzeitig nach Rom, wo er durch Papst Gregor XIII. Beschäftigung fand, und in den Sälen und Galerien, namentlich des Vaticans (Sala ducale, Biblioteca) landschaftliche Veduten und freie Compositionen al fresco malte. Leider starb er schon 1584.

Paul B., Bruder des vorigen, Landschaftsmaler, geb. 1556 zu Antwerpen, † zu Rom 1626, begab sich gleichfalls in früher Jugend nach Rom, wo ihn sein Bruder Matthäus unterrichtete. In Bezug auf die Verbindung der italienischen und niederländischen Malerei nimmt er eine wichtige Stelle ein; er übte auf Claude Lorrain und Annibale Carracci einen beträchtlichen Einfluß aus. Carracci soll mit ihm gemeinsam gemalt haben. Freilich konnte er selbst sich hinwieder dem Einflusse der Italiener nicht entziehen, und in seiner Kunstweise [332] vollzog sich ein beträchtlicher Umschwung aus dem Ueberladenen und Willkürlichen seiner früheren Bilder zu einer breitern Auffassung und schöner Linienführung. Auch sein Colorit gewann, wenn es auch freilich den grünlichen und bläulichen Ton nie ganz verleugnen konnte. In Italien finden sich noch ziemlich viele Bilder (Galerie Sciarra in Rom, Uffizien und Palazzo Pitti in Florenz, Frescolandschaften im Anbau rechts bei S. Cecilia in Rom). Meisterhafte Werke der spätern Zeit werden in der Galerie des Louvre aufbewahrt. In Deutschland sieht man Bilder in Dresden, Berlin, München u. a. O. Interessant sind seine seltenen geätzten Landschaften; Ch. le Blanc führt 17 Nummern auf. - Bril’s Bildniß wurde von der Meisterhand Anton van Dyck’s gemalt und dem trefflichen Peter de Jode gestochen. - Nach den Gemälden Pauls ist viel gestochen worden, namentlich von H. Hondius, J. Londerseel, W. Nieuland, N. Perelle, Egidius, Raphael, Johann und Justus Sadeler u. A.