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ADB:Braun, Heinrich (Maler)

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Artikel „Braun, Heinrich“ von Hyacinth Holland in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 47 (1903), S. 193–194, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Braun,_Heinrich_(Maler)&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 05:26 Uhr UTC)
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Braun: Heinrich B., Maler und Illustrator, geboren am 25. August 1852 zu Kirchheim unter Teck in Württemberg. Sein Vater, welcher damals Rector der Lateinschule daselbst war, starb 1859 als Decan zu Welzheim; die Mutter begründete ein Töchterpensionat zu Stuttgart 1859, woselbst B. die Elementarschule und das Gymnasium und von 1867 an die Kunstschule besuchte. Im J. 1870 begab er sich nach Sedan, um seinen kranken Bruder aufzusuchen; im folgenden Jahre übersiedelte er auf die Münchener Akademie und malte daselbst einige kleine Genrebilder (1872), auch mit landschaftlichem Hintergrunde und betheiligte sich bei einer Concurrenz für ein Altarbild nach Kaiserslautern. In der fröhlichen Künstlergesellschaft „Allotria“ war er bald „Spiritus regens“ und entfaltete in der „Kneipzeitung“ seinen Humor mit den muthwilligsten Zeichnungen und Schöpfungen, insbesondere in Form von Silhouetten, welche er mit einer Meisterschaft à la Konewka behandelte. In dieser „Schwarzkunst“ lieferte er bald sehr erhebliche Beiträge für die „Fliegenden Blätter“ und die Münchener Bilderbogen (Nrn. 902, 931 und 937) mit einer Sicherheit und Schönheit der Conturen, welche alle Anerkennung verdient. Am liebsten behandelte er Kinderspiele und Weihnachtsjubel; auch schuf er Titelblätter mit Arabesken zur Zeitschrift „Vom Fels zum Meer“ (1883, 1884). Zu Emma Laddey: „Ein Jahr in Märchen“ aquarellirte er zwölf Bilder, welche in Farbendruck reproducirt wurden; für Franz Lipperheide in Berlin zeichnete er zwanzig Schwarzbilder in „Ernst und Scherz“ (welche der liebenswürdige Heinrich Seidel mit Versen ausstaffirte) und mit Fehrenbach und Karl Fröhlich das anmuthige „Allerlei“, ebenso die putzigen Kinderbilder „Wißt ihr, was ich meine“, dann ein „Silhouetten-Album zu Heines Liedern“ [194] (Berlin) und zu Otto Bann’s „Kurt“ (München). Damit war seiner heiter ansprechenden Thätigkeit leider ein frühes Ende gesetzt. Der Sommer 1890 brachte ihn zu Dr. Fischer in die Nervenheilanstalt bei Konstanz, leidlich hergestellt gastete er bei seinem Bruder in Calw, starb aber völlig geisteskrank in Göppingen am 30. August 1892.

Ein kurzer Nachruf im Anzeiger der Münchener Künstler-Genossenschaft, Nr. 22 vom 28. September 1892.