ADB:Brassicanus, Johannes
[260] Er kam im Frühjahr 1489 nach Tübingen, wo er als Johannes Köl, Constantiensis, immatriculirt ist, wurde im Mai 1493 dort von der Artistenfacultät zum Magister promovirt, und ist in der Matrikel als Johannes Köl, mit Beisatz von späterer Hand „Brassicanus genannt“, eingeschrieben. Er lehrte an der lateinischen Schule zu Urach und später an dem Pädagogium zu Tübingen. Er wird von Camerarius in seinem Leben Melanchthon’s als einer der philologischen Lehrer Tübingens, von Jakob Heerbrand 1560 in seiner Gedächtnißrede auf Melanchthon als dessen Lehrer genannt. 1508 veröffentlichte er als Uracensis paedotriba: „Grammaticae institutiones“, Joh. Priis in Straßburg, 2. Aufl. bei Anshelm in Tübingen, 1516, mit einer Vorrede zum Preis der lateinischen Schule in Tübingen und überhaupt der würtembergischen Lehranstalten. Das Jahr seines Todes ist nicht bekannt.
Brassicanus: Johannes B., ursprünglich Köl genannt, ein lateinischer Grammatiker und Schulmann, geb. (wann? ist nicht zu ermitteln) in Constanz.