ADB:Brand, Jakob
Heinrich Milz von Trier zu Coblenz consecrirt und am 11. December in Limburg inthronisirt. – Während seiner Lehrthätigkeit am Gymnasium verfaßte B., neben andern Schulbüchern, theils eigenen Arbeiten, theils Neubearbeitungen fremder Arbeiten, ein „Handbuch der Römischen Alterthümer für Schulen“ (Frankfurt a. M. 1804), eine „Allgemeine Weltgeschichte zum Gebrauche öffentlicher Vorlesungen“ (8 Hefte, Frankfurt a. M. 1808 bis 1812), und gab den Cornelius Nepos mit Anmerkungen heraus (ebd. 1809;. 2. Aufl. 1816). Sonst ist aus dieser ersten Zeit zu nennen: „Erklärung der heil. Messe, nebst der wahren Art dieselbe zu hören“ (ebd. 1804). Aus der Zeit seiner Wirksamkeit als Pfarrer und Bischof die Schrift: „Versuch eines Planes zur Organisation der Landschulen, mit besonderer Rücksicht auf Industrieschulen“ (Frankfurt a. M. 1812), und die Neubearbeitungen fremder praktisch-theologischer Werke: Gregor Köhler’s „Anleitung für Seelsorger an dem Kranken- und Sterbebette“ (5. Aufl. Frankfurt 1819; 6. Aufl. 1826; 7. Aufl. 1832); desselben „Anleitung für Seelsorger in dem Beichtstuhle“ (5. Aufl. ebd. 1822; 6. Aufl. 1828; 7. Aufl. 1833); desselben „Praktische Anleitung zu dem praktischen Unterricht in der Pastoraltheologie“ (3. Aufl. ebd. 1827); Vitus Anton Winter’s „Katholisches Ritual“ (2. Aufl., 2 Bde. [174] ebd. 1830). Nach Brand’s Tode erschien sein „Handbuch der geistlichen Beredsamkeit“, herausgegeben von Caspar Halm (2 Bde., ebd. 1836 u. 1839; neue Titelausgabe Constanz 1850). Außer diesen Werken verfaßte B. mehrere Gebetbücher, die zum Theil eine Reihe von Auflagen erlebten; unter diesen ist zu nennen: „Der Christ in der Andacht. Vollständiges Gebetbuch für Katholiken“ (1. Aufl. Frankfurt 1816; in der 15.–18. Auflage herausgegeben von Sebastian Brunner: 15. Aufl. Leipzig 1851; 16. Aufl. Passau 1860; 18. Aufl. 1869).
Brand: Jakob B., Bischof von Limburg, geboren am 20. Juni 1776 zu Neudorf im Spessart, in der Nähe von Aschaffenburg, † am 26. October 1833 zu Limburg. Er empfing seine Gymnasialbildung in Aschaffenburg, studirte seit 1796 Philosophie und Theologie in Mainz, seit 1799 in Aschaffenburg, und empfing am 6. Juli 1802 die Priesterweihe. Schon seit Mai 1799 neben der Fortsetzung seiner Studien provisorisch als Lehrer an der Lateinschule in Aschaffenburg angestellt, wurde er am 20. April 1802 zum Professor am Gymnasium ernannt; seit 1804 war er daselbst Professor der Geschichte und Geographie. Am 13. November 1808 erhielt er die Pfarrei Weißkirchen und Kalbach im Herzogthum Nassau, die er im Februar 1809 bezog. 1814 wurde er auch Dechant des Landcapitels Königstein, 1817 Schulinspector, 1820 Doctor der Theologie von Würzburg. 1825 wählte ihn die katholische Geistlichkeit des Herzogthums Nassau zu ihrem Vertreter im Landtag. Als erster Bischof der Diöcese Limburg von der nassauischen Regierung vorgeschlagen, wurde er am 21. Mai 1827 als solcher vom Papste präconisirt, am 21. October durch den Weihbischof- Felder-Waitzenegger, Gelehrten-Lexikon d. kath. Geistlichkeit Deutschlands I, 84–88; III, 475. – Zeitschrift f. Philosophie u. kath. Theologie, 8. Heft (Köln 1833), S. 213–216. – Brück, Die oberrheinische Kirchenprovinz (Mainz 1868), S. 50, 119 f. – Brück, Geschichte d. kath. Kirche in Deutschland im 19. Jahrh., Bd. II (Mainz 1889), S. 134.