ADB:Borrhaus, Martin
Melanchthon’s Privatschule war, auch 7. April 1522 als Mart. Cellarius Stuckardianus Magister Tub. inscribirt wurde (Alb. acad. Vit. 110). Bald schloß er sich den Zwickauer Schwärmern an und war nach Luther’s Briefen bei dessen Unterredung mit denselben (22. April) einer der wüthendsten. Lange führte er nun ein unstetes Wanderleben, wurde in Preußen 1525 gefangen gehalten, näherte sich mit gemäßigteren Ansichten den Straßburgern und durch sie den Schweizern, bis er endlich 1536 sich dauernd in Basel niederließ. Er heirathete und lebte vom Fenstermachen, auch mit Chemie beschäftigt, bis er als Professor der Rhetorik angestellt wurde, welchen Posten er 1544 mit einer theologischen Professur für das alte Testament vertauschte. — Vgl. Iselin’s Wörterbuch, Adami Vitae germ. theol. Dazu die Briefsammlungen Luther’s (de Wette 2, 179; Burkhardt 45. 85 f.) und Zwingli’s 2, 85 ff. Schmidt, Melanchthon 88, 91. Ein Verzeichniß von Borrhaus’ Schriften, außer theologischen auch philosophische, mathematische und kosmographische, s. Athenae Rauricae I..
Borrhaus: Martin B., nannte sich auch Cellarius, Gelehrter der Reformationszeit, geb. 1499 zu Stuttgart, wo der Name B., Borrhus im 14. und 15. Jahrhundert nicht selten ist, † zu Basel 11. Oct. 1564. Ging, nachdem er in Tübingen studirt, nach Wittenberg, wo er Lehrer in