Zum Inhalt springen

ADB:Bodmer, Johann Georg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Bodmer, Johann Georg“ von Karl Karmarsch in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 3 (1876), S. 18–19, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Bodmer,_Johann_Georg&oldid=- (Version vom 16. Dezember 2024, 17:46 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Bodmer, Gottlieb
Band 3 (1876), S. 18–19 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Johann Georg Bodmer in der Wikipedia
Johann Georg Bodmer in Wikidata
GND-Nummer 119508745
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|3|18|19|Bodmer, Johann Georg|Karl Karmarsch|ADB:Bodmer, Johann Georg}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=119508745}}    

Bodmer: Johann Georg B., ausgezeichneter Mechaniker, geb. 6. December 1786 zu Zürich, † 29. Mai 1864 ebenda. Er lernte von 1802 an als Mechaniker bei einem Meister Namens Mesmer zu Hauptweil im Canton Thurgau und machte schon hier (1803) die Erfindung jener Art verzahnter Räder, welche unter dem Namen Schraubenräder eine große Wichtigkeit erlangt haben; in einer mechanischen Werkstätte, die er hernach für eigene Rechnung zu Küßnacht im Canton Zürich anlegte, verfertigte er (1805 oder 1806) die erste gezogene von hinten zu ladende Kanone für Sprenggeschosse, welche von französischen und badischen Commissionen (1810, 1814) geprüft wurde, aber ohne Folge blieb, weil das Modell in einem Brande zu Grunde ging. Seit 1809 nach St. Blasien im Schwarzwald übergesiedelt, wo er für Baron Eichthal eine Baumwollspinnerei [19] und mechanische Werkstätte einrichtete, wurde er 1816 als badischer Artilleriehauptmann angestellt und mit der technischen Leitung der großherzoglichen Eisenwerke beauftragt, woneben er, außer den eben genannten Anstalten, der Gewehrfabrik zu St. Blasien vorstand, für welch letztere er verschiedene eigenthümliche Werkzeugmaschinen herstellte. Im J. 1822 wendete er sich wieder nach der Schweiz, begab sich aber schon 1824 nach England (Bolton unweit Manchester), wo er eine Werkzeugfabrik und Maschinenbauanstalt errichtete und nebst anderen bedeutenden Werken (Wasserrädern, Dampfmaschinen etc.) höchst wesentliche eigene Erfindungen in Betreff der Maschinen für die Baumwollspinnerei zur Ausführung brachte, wie verbesserte Schlagmaschinen 1824, die sogenannte Muldenzuführung und die Canaleinrichtung bei Kratzmaschinen 1824, 1835, Kratzenputzmaschinen 1835–42, etc. Von 1828 an hielt er sich, stetig mit Entwerfen und Ausführen verschiedenartiger Maschinen beschäftigt, wechselnd in der Schweiz, im Elsaß und wieder in England auf. Letzteres verließ er 1848 um nach Wien zu gehen, wo er sich an österreichischen Eisenbahnbauten, namentlich an der Semmeringbahn, betheiligte; schließlich aber begab er sich (um 1860) nach seiner Vaterstadt zurück. (Ausführliche Biographie in dem Annual report of the London Institution of Civil Engineers 1868–69.)