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ADB:Behn-Eschenburg, Hermann

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Artikel „Behn-Eschenburg, Hermann“ von Adolf Häckermann in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 2 (1875), S. 284, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Behn-Eschenburg,_Hermann&oldid=- (Version vom 5. November 2024, 11:02 Uhr UTC)
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Behn-Eschenburg: Hermann B.-E., geb. zu Stralsund 14. Febr. 1814, † 23. Januar 1873. Er bezog im 18. Lebensjahr die Universität Greifswald, aber während der Demagogenverfolgung der Theilnahme an hochverrätherischen Umtrieben verdächtigt, ward er auf Rügen, wohin er sich geflüchtet hatte, festgenommen. Nach Berlin geschleppt, saß er drei Monate in strenger Haft auf der Hausvogtei, bis er sein auf sechs Jahre Festungshaft lautendes Urtheil empfing. Die Hälfte dieser Zeit hatte er in Graudenz verbracht, als er begnadigt wurde. Er beschloß, seine Studien in Greifswald wieder aufzunehmen. Da man ihm dort jedoch allerlei Schwierigkeiten bereitete und ein Familien-Stipendium versagte, ging er nach Bonn, wo er sich der Philologie und Philosophie widmete. Nach beendigten Universitätsstudien verblieb er noch einige Jahre als Hauslehrer in Deutschland und siedelte dann nach London über. Im J. 1844 nach Deutschland zurückgekehrt, gründetete er in Dresden ein Erziehungs-Institut für junge Engländer, das bald in Aufnahme kam und sich eines vorzüglichen Rufes zu erfreuen hatte. Da zog das Jahr 1848 auch ihn in seinen Strudel. Nach Niederwerfung der Revolution suchte er in der Schweiz eine Freistatt und wurde nach einiger Zeit in Zürich an der Universität und am Polytechnikum als Docent angestellt. Dort verlebte er, ganz seinem Lehrberufe, der Wissenschaft und schriftstellerischen Thätigkeit hingegeben, eine glückliche Zeit, in weitesten Kreisen geehrt und geliebt. Mit warmem Herzen hing er an seinem Vaterlande, dessen neu aufsteigende Größe ihm noch zu erschauen vergönnt war, und insbesondere an der heimathlichen Provinz und der Vaterstadt, die er noch wenige Jahre vor seinem Tode besuchte. An seinem Grabe hielt Gottfried Kinkel die Leichenrede. Außer der Dichtung „Zuleima, ein Jugendtraum im Kerker“, 1843, hat er eine seit 1854 in vier Auflagen erschienene Englische Grammatik nebst einem Elementarbuch und Uebungsstücken geschrieben.