ADB:Battus, Bartholomäus
Pegelius’ Decanat im 23. Lebensjahre promovirt. Nachdem er hierauf noch 3 Jahre seine Studien in Wittenberg fortgesetzt und eine Reise durch Oberdeutschland gemacht hatte, kehrte er, schon durch einen namhaften Ruf als gelehrter Theologe ausgezeichnet, nach Rostock zurück. Von dort berief ihn Bogislav XIII. von Pommern, ein wissenschaftlich gebildeter, um die geistige Cultur seines Landes hochverdienter Fürst, 1597 für die erledigte Professur der Logik nach Greifswald. Hier erhielt er 1599 nach dem Tode des Matthias Flegius das Pastorat an St. Jacobi und die ordentliche Professur der Theologie, wurde 1600 zum Doctor der Theologie promoviert und bekleidete 1606 das Rectorat der Universität. Als Geistlicher wie als akademischer Lehrer gleich ausgezeichnet, hat er jene Aemter 44 Jahre hindurch verwaltet und sich auch durch eine Reihe exegetischer und dogmatischer Schriften ausgezeichnet.
Battus: Bartholomäus B., einer alten zu Aelst in Flandern ansässigen, wegen ihres evangelischen Glaubens aus der Heimath nach Deutschland vertriebenen Familie entstammend, geb. zu Hamburg 1571, † 3. Nov. 1637. Nachdem er die Schule seiner Vaterstadt besucht hatte, widmete er sich seit seinem 18. Lebensjahre auf der Universität Rostock der Philosophie und orientalischen Sprachkunde und wurde unterAus seiner ersten Ehe mit Emerentia Schwartz stammte Abraham B., geb. 1606, † 23. Sept. 1674. Auf der Stadtschule vorgebildet, bezog er 1625 die Universität Rostock, wo er unter der Leitung von Tarnow, Quistorp, Legdäus Theologie studirte, auch die Vorlesungen von Sturz, Lauremberg und Huswedel besuchte; setzte dann seit 1628 in Königsberg das Studium der Theologie und Philosophie unter Behm, Cölestin Mislenta, Pugenius und Weger fort und wurde schon 1632 nach Greifswald zur Professur der Logik und Metaphysik berufen. 1650 wurde ihm die Professur der Theologie und das Pastorat zu St. Jacobi und endlich im J. 1662 unter dem General-Gouvernement Karl Gustavs v. Wrangel die Generalsuperintendentur von schwedisch Pommern und Rügen übertragen. Dies Amt verwaltete er mit seltenem Eifer und großer Unparteilichkeit; ein von Natur ungünstiges Sprachorgan besserte er mit der nachhaltigen Energie und dem Erfolg eines Demosthenes, so daß er auch wegen des Eindrucks seiner Vorträge auf Kanzel und Katheder mit dem Athener verglichen ward. Als Generalsuperintendent war er besonders gegen das Eindringen calvinischer und socinianischer Lehre sehr wachsam, zumal erstere im brandenburgischen Pommern Schutz fand, und gab 1665 im Interesse des orthodoxen Lutherthums Krakewitzen’s „Warnung vor der reformirten Lehre“ neu heraus. Während seiner langen und gesegneten akademischen Thätigkeit bekleidete er viermal das Decanat der philosophischen Facultät, fünfmal das Rectorat, zweimal das Kanzleramt. In seinem Wesen zeigte er sich stets anspruchslos und bescheiden, in seinem Auftreten gemessen und würdevoll. Sein wie seines Vaters Bild befindet sich auf der Universität zu Greifswald. Aus seiner ersten Ehe mit Anna Erich stammt ein Sohn, nach dem Vornamen des Großvaters Bartholomäus genannt, der als Doctor der Philosophie und Präpositus zu Grimmen 1673 starb und von welchem [135] die noch jetzt in Süddeutschland blühende unter dem Namen von Batz in den Freiherrnstand erhobene Familie ihren Ursprung abzuleiten hat.
- Witten, Mem. theolog. etc. 1676 u. 1684. – Westphalen, Monum. ined. III., 1231. – Kosegarten, Gesch. d. Univers. Greifswald 230 ff. 249. 256.