ADB:Bagge, Ernst Baron von
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Kreutzer mit vielem Beifalle öffentlich gespielt hat; eine Symphonie in D, 8 Instr., in Hamburg bei Westphal noch 1795 zu haben. Vgl. auch Allg. Mus-.Ztg. III. 840; Marpurg, Metaphrastes 224. 277.
Bagge: Baron Karl Ernst B., königl. preuß. Kammerherr und wunderlicher Musikliebhaber, lebte um 1782 in Paris und † daselbst 1791. Er spielte schlecht Bratsche und noch schlechter Violine, hielt sich aber für einen Virtuosen ersten Ranges und behauptete eine ganz neue Methode des Violinspiels erfunden zu haben, welche in einem Auf- und Niederglitschen mit demselben Finger auf den Seiten, ohne alle weitere Applicatur, bestanden haben soll. Die größten Künstler aller Nationen, und darunter Männer wie Viotti, mußten bei ihm Unterricht nehmen, um seine Manier kennen zu lernen, wofür er ihnen jeder Lection, die sie von ihm empfingen, mit einem Louisd’or bezahlte. Er stand in großem Rufe, aber nicht blos eines Musiknarren, sondern auch eines feinen und echten Kenners und Beschützers wahrer Kunst. Denn merkwürdigerweise soll er in Allem, was nicht seine eigenen Leistungen betraf, Geschmack und Urtheil besessen haben; ganz Paris sprach noch lange von den vortrefflichen Concerten, die er in seinem Hause an der Place des victoires zu geben pflegte, und die größten Virtuosen, wie die Todi, die Mara, Viotti, Kreutzer, Duport, Punto, Besozzi und andere, ließen erst bei ihm sich hören, bevor sie öffentlich auftraten. Daneben besaß er große Herzensgüte und Liebenswürdigkeit und unterstützte Kunst und Künstler, wo und wie er vermochte, auf das Freigebigste, weshalb sein Tod, ungeachtet seiner Seltsamkeiten, viel und aufrichtig betrauert worden ist. Er hat auch componirt: ein Violinconcert, Paris um 1782, welches