Zum Inhalt springen

ADB:Bachem, Josef Peter

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Bachem, J. P.“ von Karl Friedrich Pfau in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 46 (1902), S. 172, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Bachem,_Josef_Peter&oldid=- (Version vom 6. November 2024, 01:49 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Nächster>>>
Bachmann, Ludwig
Band 46 (1902), S. 172 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Johann Peter Bachem in der Wikipedia
Johann Peter Bachem in Wikidata
GND-Nummer 137443315
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|46|172|172|Bachem, J. P.|Karl Friedrich Pfau|ADB:Bachem, Josef Peter}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=137443315}}    

Bachem: J. P., Verlagsbuchhandlung und Buchdruckerei in Köln a. Rh. Der Begründer der Firma, Johann Peter B., war 1787 in Köln geboren und erlernte den Buchhandel bei Hoffmann & Campe in Hamburg. Am 4. Mai 1818 legte er den Grundstein der Firma, konnte sich aber nur drei Jahre des Besitzes erfreuen, da er bereits 1821 starb. Infolge seines frühen Todes übernahm der Bruder, Lambert Joseph Franz B., geboren am 1. November 1789, ohne gelernter Buchhändler zu sein, das Geschäft und pflegte in Verlag und Sortiment vorzugsweise die Jurisprudenz, bis er 1840 das Sortimentsgeschäft aufgab. Er widmete nunmehr besonders der Buchdruckerei seine Kraft. so stellte er 1845 die erste Schnellpresse in Köln auf. Die erste humanitäre Einrichtung für Buchdrucker und Schriftgießer ist durch die von ihm, am 1. October 1824, begründete Krankencasse ins Leben getreten; sie war für das übrige Deutschland vorbildlich. Als er am 10. November 1854 starb, übernahm sein Sohn Joseph B., geboren 1821, das väterliche Geschäft, zunächst auch als Bevollmächtigter seiner Schwester, seit 1856 für alleinige Rechnung. Dieser richtete seine Thätigkeit vorwiegend auf die Hebung der katholischen Belletristik, die damals sehr im argen lag. Namen wie: Wiseman, Newman, Fullerton, deren Werke er aus dem Englischen übersetzen ließ, und Freiin von Brackel, Lenzen di Sebregondi, M. Herbert, Ernst Lingen, Jos. Flach, Franz Bonn, E. v. Dincklage[WS 1], H. Kerner u. A. m. sprechen deutlich für die Gediegenheit seiner Unternehmungen. „Bachems Novellen-Sammlung“ und „Bachems Roman-Sammlung“, deren oberster Grundsatz sittliche Reinheit war, trugen seinen Namen in weiteste Kreise des In- und Auslandes. Andere hervorragende Werke des Verlags sind: Schneider-Lehmkuhl’s Handbuch für katholische Priester, Manuale Sacerdotum (13. Aufl.), O’Reilly’s Papstwerk, handelnd über Leo XIII., Beck’s Handbuch der Erklärung der Biblischen Geschichte, Jäger’s Katechet und endlich das Prachtwerk Heim’s: Unser Herr Jesus Christus von Nazareth. B. ist auch Commissionsverleger der Schriften der Görres-Gesellschaft. Unter dem Titel „Kölnische Blätter“ begründete er am 1. April 1860 die heute so angesehene und einflußreiche Tageszeitung, die „Kölnische Volkszeitung mit Handelsblatt“, welche als führend und tonangebend für die Centrumspartei bezeichnet werden darf. Zu erwähnen sind auch noch das „Pastoralblatt“, die „Akademischen Monatsblätter“, Organ der kathol. Studentenvereine Deutschlands, sowie die „Westdeutsche Lehrerzeitung“. – B. hat sich überhaupt um die katholische Journalistik Deutschlands hochverdient gemacht; peinlich bis ins kleinste hat er jeden Correcturbogen selbst durchgearbeitet. Wenigen Fragen des öffentlichen sowol als des localen Lebens ist er fern geblieben und so riß sein am 21. August 1893 erfolgter Tod eine schmerzliche Lücke.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: C. v. Dincklage (Clara war Herausgeberin einiger Werke)