Zum Inhalt springen

ADB:Arnold, August

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Arnold, August“ von Arthur Richter in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 1 (1875), S. 584, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Arnold,_August&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 05:30 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Arnoldus Vesaliensis
Band 1 (1875), S. 584 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
August Arnold (Philosoph) in der Wikipedia
August Arnold in Wikidata
GND-Nummer 117763950
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|1|584|584|Arnold, August|Arthur Richter|ADB:Arnold, August}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=117763950}}    

Arnold: August A., geb. 13. Juni 1789 zu Jena, † 5. Dec. 1860 zu Merseburg. Er besuchte das Gymnasium zu Gotha und studirte zu Heidelberg und Göttingen. Seit 1811 bekleidete er ein Lehramt zu Eisenach, wo er sich in demselben Jahre verheirathete. 1813 wurde er Bibliothekar zu Gotha, 1817 Oberlehrer in Bromberg, 1829 Director des Gymnasiums zu Königsberg in der Neumark. 1832 schlug er einen Ruf als Professor der Geschichte und Staatswissenschaften an die Universität Charkow vorzugsweise aus Rücksicht auf die Laufbahn seines einzigen Sohnes aus. Anfangs Juni 1835 übernahm er an Stelle des Prof. Rheinwald die Leitung der Redaction der „Allg. Preußischen Staatszeitung“, unterzeichnete jedoch erst vom Jahre 1839 als verantwortlicher Redacteur das genannte Blatt. Die damaligen unsicheren und schwankenden Verhältnisse der Zeitung, sowie namentlich die dadurch bedingte Ungewißheit seiner persönlichen Stellung veranlaßten ihn indeß, bereits 1840 dies Amt niederzulegen, dem er mit Eifer und Fachkenntniß obgelegen hatte. Auch befähigte ihn dazu besonders sein richtiges politisches Urtheil, mit dem er jedoch in späterer Zeit sehr zurückhaltend wurde. 1848 legte er nach dem Tode seiner Gattin das Directorat zu Königsberg in d. N. M. nieder und privatisirte seitdem, mit seinen Lieblingsstudien beschäftigt, zu Berlin, Erfurt, Neisse, Halle, Danzig und Merseburg. A. hat sehr viel geschrieben. Wir übergehen die pädagogischen Schriften und Schriftchen zur Sprache und Litteratur, zur Geschichte und Geographie. Seine wissenschaftlichen philosophischen Schriften gehören zum größten Theil in das Gebiet der Philosophie der Geschichte und der Staatswissenschaft, und hier hat er durch Vielseitigkeit und Reichthum des Wissens belehrend und anregend gewirkt. Folgende Schriften sind von ihm namhaft zu machen: „Ueber den Begriff und das Wesen der Geschichte“, 1828. „Die allgemeine Staatswissenschaft“, 1831. 1. Abtheilung. „Wissenschaftliche Darstellung oder Philosophie der Geschichte“, 1833. „Umrisse und Studien zur Geschichte der Menschheit“, 1840. „Ueber die Idee, das Wesen, die Bedeutung, die Darstellung und das Erlernen der Geschichte“, 1847. Zur Propädeutik der Philosophie schrieb er 1831 einen „Grundriß der Denklehre“ und einen „Grundriß der Seelenlehre“. Später betrachtete er namentlich das Studium der platonischen Philosophie als Propädeutik für das wahre System der Philosophie. Hierher gehört: „Plato’s Werke einzeln erklärt und in ihrem Zusammenhange dargestellt“, 1835–1858. 3 Bde.