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ADB:Alioth, Johann Siegmund

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Artikel „Alioth, Johann Siegmund“ von Hermann Wartmann in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 1 (1875), S. 342, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Alioth,_Johann_Siegmund&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 06:00 Uhr UTC)
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Alioth: Johann Siegmund A., baslischer Floretspinner, geb. 1788 in Biel, Canton Bern, † 18. Mai 1850 in Arlesheim, Canton Basel. A. ist als Gründer der mechanischen Floretkämmelei und -Spinnerei in der Schweiz und auf dem Continent überhaupt zu betrachten. Von Natur mit viel Beobachtungsgabe und seltener Beharrlichkeit ausgestattet, begann er nach Absolvirung der Schulen seiner Vaterstadt und der Lehre in einem baselschen Handelshause um das J. 1818 von Mühlhausen aus in den Dörfern der Vogesen floretseidene Halstücher und andere Artikel weben zu lassen, wozu er das Gespinnst von Gersau und andern Orten am Vierwaldstädtersee bezog, in denen schon seit langer Zeit die Seidenabfälle von Hand gekämmt und gesponnen wurden. Die Unvollkommenheit dieser Handgespinnste erregte in A. den lebhaften Wunsch, aus dem kostbaren Stoffe auf mechanischem Wege etwas schöneres und besseres zu schaffen. Zu diesem Zwecke studirte er mehrere Jahre die Baumwoll- und Wollspinnerei und brachte es endlich nach vielen Studien und vergeblichen Mühen und Versuchen glücklich dazu, im J. 1824 in Basel vor dem Riehenthore die erste mechanische Feinkämmelei und Spinnerei von Floretseide in Betrieb zu setzen, die dann im J. 1830, um eine gehörige Wasserkraft zu gewinnen, nach Arlesheim an der Grenze des Cantons Solothurn versetzt wurde. Da die Schweiz bekanntlich niemals Erfindungspatente gewährt hat, konnten die Einrichtungen der neuen Industrie nicht lange geheim gehalten werden, und schon nach wenigen Jahren entstanden in den Cantonen Basel und Zürich ähnliche Etablissements. Seither hat die mechanische Floretspinnerei mit vielen Verbesserungen und Modificationen eine ganz gewaltige Ausdehnung erfahren und ihre Producte werden in allen Ländern zur Fabrication mancher Stoffe und Artikel verwendet, die früher nur aus guter Seide gewoben wurden. A. hinterließ seinen Söhnen in Arlesheim ein bedeutend vergrößertes Geschäft, das zu den ersten seiner Art gehört.