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ADB:Abresch, Friedrich Ludwig

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Artikel „Abresch, Friedrich Ludwig“ von Friedrich August Eckstein in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 1 (1875), S. 21–22, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Abresch,_Friedrich_Ludwig&oldid=- (Version vom 5. November 2024, 11:39 Uhr UTC)
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Abresch: Friedrich Ludwig A., Philologe, geb. 29. Dec. 1699 in Homburg (nicht Hanau), † 1782. Welche Umstände ihn nach Holland zu gehen veranlaßt haben, ist unbekannt. Er studirte, nachdem er die reformirte Lehranstalt in Herborn besucht hatte, in Utrecht, wo er Duker und Drakenborch als Lehrer hatte und besonders des Letzteren Freundschaft gewann. Aber der Richtung seiner Lehrer entgegen richtete er seine Thätigkeit mehr auf die von Hemsterhuys neu belebten Studien der griechischen Litteratur, soweit ihm dies amtliche Verhältnisse gestatteten. Denn 1723 ward er Conrector, 1725 Rector in Middelburg, und als er nach dem Tode seiner ersten Frau eine wohlhabende Frau aus Zwolle geheirathet hatte, folgte er gern dem Rufe des Rathes dieser Stadt zur Uebernahme des dortigen Rectorats. In diesem Amte lebte er bis [22] 1782, auch im hohen Alter einer großen Rüstigkeit sich erfreuend. Seine Studien (vgl. Meusel Lex.) umfaßten griechische Dichter und Prosaiker; die Früchte derselben finden sich in den „Miscellaneae observationes“ (vom 7. Bde. an) zerstreut, bis er im Jahre 1743 mit „Animadversiones in Aeschylum libri II“ hervortrat und 1763 noch ein drittes Buch hinzufügte. Auch zu Sophokles hat er kritische Beiträge geliefert. 1749 folgte die Ausgabe der Briefe des Aristänetos und Libanios, die mehr zufällig als Zugabe zu den „Lectionum Aristaenetearum libri II“ entstanden ist und daher allerlei kritisches Material ohne Ordnung und Plan zusammenhäuft, das 1752 noch eine Vermehrung in der Schrift „Virorum aliquot eruditorum in Arist. coniecturae“ erfuhr. 1753 und 1755 erschienen „Dilucidationes Thucydideae“, zu denen 1763 ein auctarium kam. Wol bemühte er sich um die Vergleichung von Handschriften und verschmähte auch die Conjecturalkritik nicht, allein die Hauptsache bleiben ihm weitschichtige Collectaneen über Phraseologie und Grammatik. Die Bearbeitung von Cattier’s „Gazophylacium Graecorum“ (Trai. 1757) gibt etymologische Untersuchungen, bei denen natürlich das System von Hemsterhuys zu Grunde liegt. Seine Arbeiten über Aristides, den Rhetor, sind nicht zum Abschlusse gekommen. Briefe von ihm an Reiske stehen in dessen Lebensbeschreibung S. 185–206.