„Kaufen Sie Kornblumen?“
„Kaufen Sie Kornblumen?“
(Mit Illustration S. 384.)
„Kornblumen, Herr?“ – das Mädchen ruft.
Still halt’ ich im Vorüberwandeln,
Um diese Schönheit ohne Duft,
Dies holde Unkraut einzuhandeln.
Wie leuchtet’s her so tief und satt,
Der Aehren grellem Grund entzogen!
So strahlend blau, als ob sich’s hat
Am Blau des Himmels satt gesogen.
Reich her, schwarzhaarig Kind der Flur!
Du bist zum Handel just die Rechte,
Und wär’s um diese Augen nur
Und deines Lächelns holde Mächte:
Das blitzt wie Feld im Morgenthau,
Darüber Lerchentriller steigen,
Das buhlt um Gunst so kinderschlau,
Halb schüchtern, halb mit trautem Neigen.
Feldblume selber, frisch erblüht –
Behüt dich Gott vor üblen Händen!
Ein Weilchen noch, getränkt, besprüht,
Wird dieser Strauß mich reizend blenden:
Dann fruchtlos welkend, abgewehrt
Such ihn im Kehricht auf der Gassen – –
Behüt dich Gott! Sei dir beschert
Ein reines Blühen und Verblassen!