„Geck, los Geck elan!“
[152] „Geck, los Geck elan!“ („Geck, laß den Geck vorbei!“) (Mit Abbildung S. 149.) Ein Blick in das Kölner Carnevalstreiben frei und frisch, wie das Narrenfest dort noch immer sich erhalten hat! – Es geschieht dem alten Herrn mit der langen Hauspfeife ganz recht, daß er von einem flotten Straßenbesuch überrascht wird. Warum lachten seine beiden Damen auch so fröhlich zum Fenster hinaus auf den unten wogenden Narrenzug? Ein Trüpplein der lustigen Leute befolgte sofort Goethe’s Faust-Spruch: „Das ewig Weibliche zieht uns hinan,“ und da sind sie, bunt und keck, wie es das Fest gebietet.
Edle Sitte weiß auch der Handwerksbursche zu ehren: wie er da vor uns steht mit dem urwüchsigen Wanderstab, dem Wachstuchhut und Tabaksbeutel aus der guten alten Wanderschaftszeit, galant den Strauß in der Hand und der Schönheit huldigend, während der Hanswurst mit dem Weinglas ein Hoch ausbringt, das sein Hintermann, auf der Kohlenschaufel schmetternd, begleitet! Wie aber der flügelfrackgeschmückte Herr im Vordergrunde mit dem Handkuß, an dessen Ausführung ihn seine stattliche Nase hindert, fertig werden will, müssen wir ihm überlassen, einstweilen lachen wir so herzlich, wie die von ihm verehrte ältere Dame – und freuen uns insgemein, daß dem guten alten deutschen Humor wenigstens am Rhein noch eine glückliche öffentliche Heimstätte vergönnt ist.