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’s Katzamille

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Textdaten
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Autor: Otto Keller
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Titel: ’s Katzamille
Untertitel:
aus: Schnitz ond Zwetschga!
S. 26–28
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1917
Verlag: Julius E. G. Wegner
Drucker:
Erscheinungsort: Stuttgart
Übersetzer:
Originaltitel:
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Originalherkunft:
Quelle: Scan auf Commons
Kurzbeschreibung:
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[26]

 ’s Katzamille.

Als Bua ben i in Wald oft ganga
Ond han mer äls so Dierla g’fanga,
Blendschleicha, Fresch ond Salamander,
Was kriacht ond hopft so omanander.

5
Kurz, was halt lebt en Busch ond Gras,

Eidexla, ond Gott woiß no was.
Des älles han e brav mit hoim,
Ond han mit Brettla, Negel, Loim,
Mit Erda, Gras ond Droht dromrom

10
Mir bäschtelt a „Terrariom“!


Mei Mueder zwor, des muaß e saga,
Dia hot me manchmol schier verschlaga;
Se hot’s halt net präschtiera kenna,
Dia Dierla en dem Käfig drenna,

15
Weil so-n-a Viechle. wia ’s oft goht,

Mir nausgwitscht isch, trotz Gitterdroht,
Ond no vergniagt ond oscheniert
Isch en d’r Schtub drenn romschpaziert.
No isch se wiadich gwä oft drom

20
Uf mi ond mei Terrariom. –
[27]

Ond wieder ben en Wald i ganga
Ond han mer dort a Pfautzkrott gfanga,
Wia-n-i se gseah han so hocka,
Do ben e selber schier verschrocka,

25
So groß, so raubelich, so schee,

Gibts sicher bald koi Pfautzkrott meh!
Jedoch mei Mueder, voller Graus,
Schmeißt mi mitsamt der Pfautzkrott naus,
Ond secht, es fliag, wenn hoim i komm,

30
Uf d’ Mischte ’s ganz Terrariom!


So schtand e do, ’s isch fascht zom flenna,
Mei Pfautzkrott en meim Sackduech drenna,
Ond denk, was soll, ’s isch net zom lacha,
I jetzt mit meiner Pfautzkrott macha?

35
’s isch nex, wenn oifach uf d’r Gaß

I so-n-a Dierle schprenga laß;
O lieber Gott, was fang i a,
Wo duah-n-e denn dui Pfautzkrott na?
Worom leid’s d’ Mueder net, worom,

40
D’rhoim en meim Terrariom?


Do sieh-n-e ama Lada dromma,
A Nochberskend zur Dier rauskomma,
’s kommt uf me zua ond schwätzt und babbelt,
Ond sieht, wia ’s en meim Sackduach krabbelt.

45
Jetzt frogt ’s en sei’m naiva Senn:

„Hosch do a Katzamille drenn?“
„Ha jo“, sag i, „komm streichel’s no,
Des Mille derf d’r gwiß nex do!“
Druf secht’s, – vor Freid verzwazzelt’s schier:

50
„O schenk des Katzamille mir!“
[28]

Weil ’s gar so bettelt, han deswega,
I net „Noi“ zua-n-em saga mega,
Drom sag e: „Do! Doch jetzt muascht schprenga,
Ond ’s tapfer hoim d’r Mame brenga!“ –

55
Ond dua dem Kendle ois, zwoi, drei,

Dui Pfautzkrott en sei Schirzle nei.
Des druckt sei Schirzle an sich na,
Ond schprengt, was no verschprenga ka,
Ond isch, vor Freid wär’s gschtolpert schier,

60
Verschwonda en d’r Ladadier! – –


Grad will e aus em Schtaub me macha,
Do, – liaber Gott, ’s isch net zom lacha! –
Goht d’ Ladadier uf: – Weiber rennat,
Ond schreiet, grillet, juchzget, flennet!

65
D’r Schutzma kommt! Ond irgendwer,

Der allarmiert no d’ Feierwehr!
D’ ganz Schtroßa fillt sich a mit Leit,
Ma frogt ond druckt ond schtoßt ond schreit,
Ond d’ Pfautzkrott hopft verschreckt ond domm

70
Wia narret en dem Lada rom! – –


A Ma Hot mit ’r a Feierzanga
Ond Muat dia Pfautzkrott schliaßlich g’fanga,
Ond d’ Leit hent d’ Kepf gschtreckt, wia no nia
Ond hent brav g’lacht ond hurra g’schria. –

75
Mir hent dia odankbare Leit

Zom Schluß no mächtig ’s Fell verblait.
Drom han e heit no dia Idee:
I fang ganz gwies koi Pfautzkrott meh,
Ond schenk au, – glaubet ’s mer uf Ehr! –

80
Nia meh a Katzamille her!