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Allgemeines Deutsches Kommersbuch:57

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Schauenburg:
Allgemeines Deutsches Kommersbuch
Seite 112, 113
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[112]

sein! das soll es sein! das, wack=rer Deutscher, nen=ne dein!

(Strophe 7–9 in voriger Nummer.)
E. M. Arndt. 1813.


          119.     Erneuter Schwur.     (IV. 100.)

     Von wegen des heil. deutschen Reiches. – An Jahn.
     Mäßig bewegt. 1724.

     1. Wenn al=le un=treu wer=den, so blei=ben wir doch
     daß im=mer noch auf Er=den für euch ein Fähn=lein
     treu,
     sei.      Ge=fähr=ten uns=rer Ju=gend, ihr Bil=der
bess=rer Zeit, die uns zu Männer=tu=gend und
Lie=bes=tod ge=weiht,

     2. Wollt nimmer von uns weichen, uns immer nahe sein, treu,
wie die deutschen Eichen, wie Mond und Sonnenschein! Einst wird
es wieder helle in aller Brüder Sinn, sie kehren zu der Quelle in Lieb
und Reue hin.

     3. Es haben wohl gerungen die Helden dieser Frist, und nun der
Sieg gelungen, übt Satan neue List. Doch wie sich auch gestalten im
Leben mag die Zeit, du sollst uns nicht veralten, o Traum der Herrlichkeit.

     4. Ihr Sterne, seid uns Zeugen, die ruhig niederschaun, wenn
alle Brüder schweigen und falschen Götzen traun: wir wolln das Wort
nicht brechen und Buben werden gleich, wolln predigen und sprechen von
Kaiser und von Reich!

Nach Max v. Schenkendorf. 1814.


[113]           120.     Am 18. Oktober 1816.

     Singw.: Sind wir vereint ec.

     1. Wenn heut ein Geist herniederstiege, zugleich ein Sänger und
ein Held, ein solcher, der im heilgen Kriege gefallen auf dem Sieges=
feld: der sänge wohl auf deutscher Erde ein scharfes Lied wie Schwertes=
streich, nicht so, wie ich es künden werde, nein! himmelskräftig, donner=
gleich.

     2. „Man sprach einmal von Festgeläute, man sprach von einem
Feuermeer; doch was das große Fest bedeute, weiß es denn jetzt noch
irgend wer? Wohl müssen Geister niedersteigen, von heilgem Eifer
aufgeregt, und ihre Wundenmale zeigen, daß ihr darein die Finger legt.

     3. „Ihr Fürsten! seid zuerst befraget: Vergaßt ihr jenen Tag der
Schlacht, an dem ihr auf den Knieen laget und huldigtet der höhern
Macht? Wenn eure Schmach die Völker lösten, wenn ihre Treue sie
erprobt, so ist’s an euch, nicht zu vertrösten, zu leisten jetzt, was ihr
gelobt.

     4. „Ihr Völker, die ihr viel gelitten, vergaßt auch ihr den schwülen
Tag? Das Herrlichste, was ihr erstritten, wie kommt’s, daß es nicht
frommen mag? Zermalmt habt ihr die fremden Horden, doch innen
hat sich nichts gehellt, und Freie seid ihr nicht geworden, wenn ihr das
Recht nicht festgestellt.

     5. „Ihr Weisen! muß man euch berichten, die ihr doch alles wissen
wollt, wie die Einfältigen und Schlichten für klares Recht ihr Blut
gezollt? Meint ihr, daß in den heißen Gluten die Zeit, ein Phönix,
sich erneut, nur um die Eier auszubruten, die ihr geschäftig unter=
streut?

     6. „Ihr Fürstenrät’ und Hofmarschälle mit trübem Stern auf
kalter Brust, die ihr vom Kampf um Leipzigs Wälle wohl gar bis
heute nichts gewußt, vernehmt! an diesem heut’gen Tage hielt Gott der
Herr ein groß Gericht; ihr aber hört nicht, was ich sage, ihr glaubt
an Geisterstimmen nicht.

     7. „Was ich gesollt, hab ich gesungen, und wieder schwing ich
mich empor; was meinem Blick sich aufgedrungen, verkünd ich dort
dem selgen Chor: Nicht rühmen kann ich, nicht verdammen, untröstlich
ist’s noch allerwärts; doch sah ich manches Auge flammen und klopfen
hört ich manches Herz.“

Uhland.


          121.     Pommerlied.

     Singw.: Freiheit, die ich meine ec.

     1. Wenn in stiller Stunde Träume mich umwehn, bringen frohe
Kunde Geister ungesehn, reden von dem Lande meiner Heimat mir,
|: hellem Meeresstrande, düsterm Waldrevier. :|