Widar Ziehnert: Sachsen’s Volkssagen: Balladen, Romanzen und Legenden. II. Band. | |
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Da packt der Vater ihn voll Wuth,
und brüllt: „Du sollst mir’s schon gestehn,
und müßtest du, verworfne Brut,
Er haut ihm mit geflochtnen Riemen,
den Leib voll blutgeschwollner Striemen,
und blutig Hände und Gesicht;
der Knabe brüllt vor Schmerz, und spricht –
„Ach lieber Gott, ich will’s gestehn!“
Und er erzählt’s vom grauen Mann,
und was er weiter noch gesehn,
und schließt: „Gewiß ich muß es büßen,
Das graue Männchen rächet sich
an mir gewiß recht fürchterlich!“
Das hört der Vater tiefbetrübt,
und seine Härte reut ihn sehr,
es nun wohl keine Rettung mehr.
Er weint die Nacht hindurch. Am Morgen
ruft er den Knaben voller Sorgen;
doch der ist todt, und hört ihn nicht –
Widar Ziehnert: Sachsen’s Volkssagen: Balladen, Romanzen und Legenden. II. Band.. Rudolph & Dieterici, Annaberg 1838, Seite 232. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ziehnert_Sachsens_Volkssagen_II_232.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)