Widar Ziehnert: Sachsen’s Volkssagen: Balladen, Romanzen und Legenden. II. Band. | |
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Der Knabe stehet still und zagt,
doch endlich tritt er noch hinzu.
Da giebt der Mann ihm was, und sagt:
„Dies ist für dich, und schweigest du,
wo nicht, wirst du dein Glück zerstören!
Jetzt, Kleiner, magst du wieder gehn,
und schweig von dem, was, du gesehn.“
Da dankt der Knabe ihm recht schön,
und bleibet vor der Höhle stehn,
und fasset kaum sein großes Glück,
und treibt des Männchens reiche Spende
wohl mehr denn zehnmal durch die Hände:
mit Silberglanz und Silberklang.
Wie gerne hätte er sein Glück
dem armen Vater kundgethan,
doch drohend stand vor seinem Blick
Er seufzt: „Was hilft mir in den Taschen,
das Geld? Ich muß es doch vernaschen;
denn kauf’ ich mir ein neues Kleid,
so will mein Vater drob Bescheid!“
nach Mandelkern und Zuckerkand,
geht er zum Kramer in die Stadt
mit einem Thaler in der Hand,
Widar Ziehnert: Sachsen’s Volkssagen: Balladen, Romanzen und Legenden. II. Band.. Rudolph & Dieterici, Annaberg 1838, Seite 230. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ziehnert_Sachsens_Volkssagen_II_230.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)