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Widar Ziehnert: Sachsen’s Volkssagen: Balladen, Romanzen und Legenden. II. Band. | |
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Ein kleines Fischerhüttchen stand
vor alten grauen Zeiten
hart an der Pöhl beblümtem Rand,
umgrünt von Silberweiden.
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Drin blüht’ dem Fischer Kiliandie einz’ge Tochter still heran,
frisch wie die Ros’ am Stengel,
und hold und sanft wie Engel.
Sie war die Schönste weit und breit,
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ein Kind von siebzehn Jahren.Wohl wußte sie vor Eitelkeit
der Alte zu bewahren;
Doch junger Liebe stille Gluth
lacht jeder Aufsicht, jeder Huth.
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Gertrudens Herzchen brannte, eh’ es der Vater ahnte.
Der war nicht mürrisch, ja sogar
ein Freund von Jugendfreuden,
drum oft in seinem Stübchen war
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ein Schwarm von jungen Leuten.
Empfohlene Zitierweise:
Widar Ziehnert: Sachsen’s Volkssagen: Balladen, Romanzen und Legenden. II. Band.. Rudolph & Dieterici, Annaberg 1838, Seite 59. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ziehnert_Sachsens_Volkssagen_II_059.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
Widar Ziehnert: Sachsen’s Volkssagen: Balladen, Romanzen und Legenden. II. Band.. Rudolph & Dieterici, Annaberg 1838, Seite 59. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ziehnert_Sachsens_Volkssagen_II_059.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)