Widar Ziehnert: Sachsen’s Volkssagen: Balladen, Romanzen und Legenden. II. Band. | |
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Der Müller streichelt seine Esel:
„Na, kommt, ihr Grauen, na, na, na!“
Er zieht beim Ohre sie zum Stalle,
und denken bei sich: I, ja, ja!
Wir werden solche Esel seyn!
und keiner ging nochmals hinein.
Als auch das Streichholz nicht will helfen,
und spricht: „Ihr Esel, mit dem Stalle
ist’s nichts; doch Einer steht für Alle,
drum kommt nur in das Haus herein.“
So nimmt der gute liebe Mann
Der Stall blieb demgemäß verlassen,
und nur der Schwarze hauste drin,
auch hätte der gewiß begehret,
wenn’s ihm der Mehlstaub nicht verwehret,
jedoch sein schwarzes Staatshabit
bestäubt er sich nicht gern damit.
Des Nachts, da poltert’s in dem Stalle,
da paukt es an die Thüre an,
daß man das Klippeklapp der Mühle
kaum vor dem Lärmen hören kann.
So trieb er’s manches langes Jahr,
da hört, welch End’ vom Liede war.
Widar Ziehnert: Sachsen’s Volkssagen: Balladen, Romanzen und Legenden. II. Band.. Rudolph & Dieterici, Annaberg 1838, Seite 24. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ziehnert_Sachsens_Volkssagen_II_024.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)