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Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter, Dritte Sammlung |
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„Er schwebet auf meinen Fittigen,“ sprach der säuselnde Wind; und die stille Luft antwortete ihm: „ich bin der Othem Gottes, das Schweben seiner erquickenden Gegenwart.“
„Wir hören Lobgesänge, sprach die Erde, und ich bin still und stumm?“ Und der fallende Thau antwortete ihr: „ich will dir Labung seyn, daß deine Kinder jauchzen, daß deine Säuglinge blühen, wie die Rose.“
„Wir blühen und sind frölich,“ sprach die Au’, und die Aehren rauschten drein: „wir sind der Segen Gottes, die Heere Gottes gegen des Hungers Noth.“
„Wir segnen euch von oben,“ sprach der Mond: „wir segnen euch,“ antworteten die Sterne. Und die Heuschrecke girrete und sprach: „er segnete auch mich mit einem Tröpfchen Thau.“
Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter, Dritte Sammlung. Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1787, Seite 273. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_Band_III_273.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter, Dritte Sammlung. Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1787, Seite 273. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_Band_III_273.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)