Verschiedene: Wünschelruthe | |
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Im gläsern Hause ruhen Geister
Und geben sich durch Perlen kund,
Bis sie erweckt der fromme Meister
Und ruft sie aus dem tiefen Grund.
Ein kühler Born verborgen ist,
Und Geister die darinnen schliefen
Von Liebe werden wach geküßt.
Und wenn die Geister sind entbunden
Dann ist das eine Herz gefunden,
Und liebend hauchts sein Leben aus.
Die frohen Lieder sind erklungen
Hat nur die Liebe hold gewinkt,
Fürs ganze Leben fort es klingt.
Laß froh das Herze lauter schlagen,
Nie wird das Sehnen hier gestillt,
Zu Sternen will der Duft es tragen
Der dritte Schriftsteller aus dem Anfange des dreizehnten Jahrhunderts, der noch andre Sagen über Virgil gehört und mitgetheilt hat, ist der englische Benediktiner Alexander Neckam im sechsten Buch seines Werks de naturis Rerum. Das Original selbst habe ich nicht erhalten können. Zum Glück aber finden sich die hierher gehörigen Stellen aufgenommen hinter denen aus Vincentius in die Vitae Philisophorum von Gualter Burley, einem oxfordschen Theologen des 14ten Jahrhunderts. (S. Bruckeri hist. Ph. 1, 34). Nach der alten Ausgabe von Creußner zu Nürnberg 1479 (s. Panzer 2, 183) Cap. 103.
[1]„Dieser Virgil, ausgerüstet mit der Naturphilosophie, war auch ein Nigromant, und soll durch diese Kunst wunderbare Dinge verfertigt haben. Denn Alexander Nequam
- ↑ Hic Virgilius, philosophia naturali praeditus, etiam nigromanticus fuit, et mira quaedam arte illa fecisse narratur. — Narrat enim Alexander Nequam in libro de naturis rerum: — Neapolis cum letali peste sanguisugarum vexaretur, liberata est ab eo cum sanguisuga aurea projecta in puteum; qua, post multorum annorum curricula extracta a puteo purgato, innumerabilis sanguisugarum exercitus civitatis aquas invasit, nec prius pestis potuits edari, quam illa sanguisuga in fundum ejusdem putei mitteretur. Praefatus etiam Alexander Nequam narrat, quod Virgilius hortum suum aëre immobili, vicem muri obtinente, munivit et ambivit, et pontem aëreum construxit, cujus beneficio loca destinata pro arbitrio suae voluntatis adire consuevit.
Verschiedene:Wünschelruthe. Göttingen: Vandenhoek & Ruprecht, 1818, Seite 141. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:W%C3%BCnschelruthe_Ein_Zeitblatt_141.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)