eitel hunde hochzeit weren / Ja eitel Welsche hochzeit vnd florentzische breute / bey yhn sind / Lassen sich dazu duncken / es sey wolgethan / Denn ich grewlich vber grewlich ding höre / welch ein offentliche herrliche Sodoma die Türckey sey / So weis ia ein iglicher wol / wer zu Rom vnd ynn Welschen landen sich ein wenig vmbgesehen hat / mit waserley zorn vnd plage daselbst Gott die verbotten ehe rechent vnd straffet / das man Sodom vnd Gomorra / so vorzeiten mit feur vnd schwefel versenckt sind / ein lauter schertz vnd furspiel mus seyn lassen / gegen diese grewel / das mir auch dieses stucks halben / des Türcken regiment gar hertzlich leyd / ia gar vnleydlich sein solt ynn deudschen landen.
Was sollen wir denn nu thun? sollen wir widder das Bapstum auch kriegen / so wol als widder Türcken / weil einer so frum ist als der ander? Antwort / Einem wie dem andern / so geschicht niemand vnrecht / Denn gleiche sunde / sol gleiche straffe haben / Das meine ich also / Wo der Bapst sampt den seinen auch mit dem schwerd / das Keyserthumb angreiffen wolte / wie der Türcke thut / so sol er so gut sein als der Türcke / wie yhm denn newlich fur Pauia auch geschehen ist von keyser Carls heer / Denn da stehet Gottes vrteil / Wer das schwerd nympt / sol durchs Schwerd vmkomen / Denn ich widder den Türcken odder Bapst nicht rate zu streiten seines falschen glaubens vnd lebens halben / sondern seines mordens vnd verstorens halben / Aber das beste am Bapstum ist / das es das Schwerd noch nicht hat / wie der Türcke / sonst wurde er sich
gewislich[1] auch vnterstehen / alle welt vnter sich zu bringen /[2]
Martin Luther: Vom kriege widder die Türcken. , Wittenberg 1529, Seite 53. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Vom_kriege_widder_die_T%C3%BCrcken0053.jpg&oldid=- (Version vom 20.8.2021)