zuuermanen / das man nicht ehre noch ausbeute suche ym streit / Denn wer mit demut vnd ym gehorsam gottlichs befelhs streitet vnd allein seinem ampt nach / einfeltiglich schutz vnd schirm seiner vnterthan meinet / der wird der ehre vnd ausbeute wol vergessen. Ja sie wird yhm vngesucht reichlicher vnd herrlicher komen denn ers wündschen mag.
Hie wird yemand sagen / Wo wil man solch frum kriegsleute finden / die solchs halten werden? Antwort. Es wird das Euangelion aller welt gepredigt / vnd gleuben doch gar wenig / Noch gleubt vnd bleibt gleichwol die Christenheit. Also schreibe ich auch diese vnterricht nicht / der hoffnung / das sie bey allen solt angenomen werden / Ja das mehrer teil sol mein dazu lachen vnd spotten. Es ist mir gnug / wo ich etliche Fürsten vnd vnterthan kundte mit diesem buch recht vnterrichten / ob sie gleich der wenigste hauffe sind / da ligt mir nicht macht an / Es solte dennoch sieg vnd glück gnug da sein / Vnd wolt Gott / das ich nur den Keiser odder den / so ynn seinem namen vnd befelh kriegen solt / hette hie mit zugericht / Jch wolt grosser hoffnung sein / Es ist wol mehr mal geschehen / Ja es geschicht gemeiniglich / das Gott durch einen eintzelen man eim gantzen land vnd königreich glück vnd heil gibt / gleich wie auch widderumb durch einen buben zu hofe ein gantz land ynn allen vnrat vnd iamer bringt / wie Salomon spricht ym Ecclesiast. Ein eintzeler bube thut grossen schaden.
Also lesen wir von Naeman dem haubtman des Königes zu Syrien / das Gott dem gantzen lande durch den selbigen man / glück vnd heil gab. Also .4.
Martin Luther: Vom kriege widder die Türcken. , Wittenberg 1529, Seite 44. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Vom_kriege_widder_die_T%C3%BCrcken0044.jpg&oldid=- (Version vom 20.8.2021)