ein leben ist / wie guter gesellen leben / so mit huren haus halten?
Das man aber sagt / wie die Turcken vntereinander trew vnd freundlich sind / vnd die warheit zu sagen sich vleyssigen / das wil ich gerne gleuben / Vnd halt / das sie noch wol mehr guter feiner tugent an sich haben / Es ist kein mensch so arg / Er hat etwas gutts an sich / Es hat zu weilen ein frey weib / solche gute art an sich / als sonst kaum zehen ehrliche matronen haben / So wil der Teuffel auch einen deckel haben vnd ein schöner Engel sein / als ein Engel des liechts / darumb wendet er auch für ettliche werck / als werck des liechts / Mörder vnd reuber sind viel getrewer vnd freundlicher vntereinander / denn die nachbarn / ia auch wol mehr / denn viel Christen / Denn wo der Teuffel die drey stück erhelt / Lugen / Mord / Vnehe / als die rechten wacken vnd werckstück zum grund der hellen / mag er wol leyden / ia hilfft dazu / das fleischliche lieb vnd trew / als köstlich edelsteine / welche doch nichts denn stro vnd hew sind / drauff gebawet werde / Er weis doch wol / das fur dem fewer zu letzt nicht bleibt / Gleich wie widderumb / wo da rechte glaub / recht Oberkeit / recht Ehe ist / sperret er sich / das wenig liebe vnd trew da scheine / vnd auch wenig erzeigt werde / auff das er den grund auch zu schanden vnd ver / acht mache.
Vnd das noch wol mehr ist / Wenn die Türcken an die schlacht gehen / so ist yhr losung vnd geschrey kein ander wort denn / Alla / Alla / vnd schreien / das hymel vnd erden erschallet / Alla heist aber Gott auff yhr Arabissch sprach / aus dem verbrochen Ebreisschen Elloha / Denn sie haben ynn yhrem Alkoran geleret / das sie ymer rhümen sollen diese wort /
Martin Luther: Vom kriege widder die Türcken. , Wittenberg 1529, Seite 31. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Vom_kriege_widder_die_T%C3%BCrcken0031.jpg&oldid=- (Version vom 20.8.2021)