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Heinrich Heine: Vermischte Schriften 1 (Heine 1854) Gedichte. 1853 und 1854. | |
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Der König sprach: Du bist nicht so dumm,
Als wie du aussiehst, mein Holder.
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Das kommt, erwiedert der Schwab’, weil michIn der Wiege vertauscht die Kobolder.
Der König sprach: Es pflegt der Schwab’
Sein Vaterland zu lieben –
Nun sage mir, was hat dich fort
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Aus deiner Heimath getrieben?
Der Schwabe antwortet: Tagtäglich gab’s
Nur Sauerkraut und Rüben;
Hätt’ meine Mutter Fleisch gekocht,
So wär’ ich dort geblieben.
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Erbitte dir eine Gnade, sprachDer König. Da kniete nieder
Der Schwabe und rief: O geben Sie, Sire,
Dem Volke die Freiheit wieder!
Der Mensch ist frei, es hat die Natur
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Ihn nicht geboren zum Knechte –O geben Sie, Sire, dem deutschen Volk
Zurück seine Menschenrechte!
Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Heine: Vermischte Schriften. Erster Band. Hoffmann und Campe, Hamburg 1854, Seite 202. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Vermischte_Schriften_202.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
Heinrich Heine: Vermischte Schriften. Erster Band. Hoffmann und Campe, Hamburg 1854, Seite 202. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Vermischte_Schriften_202.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)