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Heinrich Heine: Vermischte Schriften 1 (Heine 1854) Gedichte. 1853 und 1854. | |
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Die schöne Libelle lacht und spricht:
„Holland und Brabant brauch’ ich nicht,
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Doch sputet Euch, Ihr Freier,Und holt mir ein Fünkchen Feuer.
„Die Köchin kam in Wochen,
Muß selbst mein Süpplein kochen;
Die Kohlen des Herdes erloschen sind –
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Holt mir ein Fünkchen Feuer geschwind.“
Kaum hat die Falsche gesprochen das Wort,
Die Käfer flatterten eilig fort.
Sie suchen Feuer, und lassen bald
Weit hinter sich den Heimathwald.
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Sie sehen Kerzenlicht, ich glaubeIn einer erleuchteten Gartenlaube;
Und die Verliebten, mit blindem Muth
Stürzen sie sich in die Kerzengluth.
Knisternd verzehrten die Flammen der Kerzen
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Die Käfer und ihre liebenden Herzen;Die Einen büßten das Leben ein,
Die Andern nur die Flügelein.
Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Heine: Vermischte Schriften. Erster Band. Hoffmann und Campe, Hamburg 1854, Seite 162. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Vermischte_Schriften_162.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
Heinrich Heine: Vermischte Schriften. Erster Band. Hoffmann und Campe, Hamburg 1854, Seite 162. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Vermischte_Schriften_162.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)