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Heinrich Heine: Vermischte Schriften 1 (Heine 1854) Gedichte. 1853 und 1854. | |
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Die hat’s gesagt dem Schwager Frosch –
Und solcherweis’ erfahren konnte
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Die ganze schmutz’ge Sippschaft stracksDie mir erwiesenen Affronte.
Des Gartens Rosen waren schön,
Und lieblich lockten ihre Düfte;
Doch früh hinwelkend starben sie
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An einem sonderbaren Gifte.
Zu Tod ist auch erkrankt seitdem
Die Nachtigall, der edle Sprosser,
Der jenen Rosen sang sein Lied; –
Ich glaub’, vom selben Gift genoß er.
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Vermaledeiter Garten! Ja,Es war, als ob ein Fluch drauf laste;
Manchmal am hellen lichten Tag
Mich dort Gespensterfurcht erfaßte.
Mich grinste an der grüne Spuk,
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Er schien mich grausam zu verhöhnen,Und aus den Taxusbüschen drang
Alsbald ein Aechzen, Röcheln, Stöhnen.
Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Heine: Vermischte Schriften. Erster Band. Hoffmann und Campe, Hamburg 1854, Seite 146. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Vermischte_Schriften_146.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
Heinrich Heine: Vermischte Schriften. Erster Band. Hoffmann und Campe, Hamburg 1854, Seite 146. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Vermischte_Schriften_146.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)