des classischen Alterthums 2, 281 ff. Wie abgeneigt Anfangs der deutsche Adel insbesondere den Studien war, sehen wir aus einem Briefe des Nicolaus von Wyle vom Jahre 1469 an Albert von Bonstetten (s. Anm. 79): »Schön ists fürwahr, dass du einem uralten Stamm entsprossen, schöner dass du dich diesen Studien der schönen und ernsten Wissenschaften widmest. Denn jene haben Viele gemeinsam, dies aber ist ganz dein Eigenthum und eine persönliche Zierde. Denn du siehst ja, wie gegenwärtig Fürsten und Barone verächtlich auf die Wissenschaft herabsehen und sich solcher Studien schämen, so dass es fast ein Wunder ist, jetzt einen Gelehrten aus jener Classe zu finden. Daher ist solches Beginnen für dich um so rühmlicher, je seltener unter Adeligen und namentlich in deinem Capitel gebildete Männer zu finden sind. Fahre also fort wie du begonnen, und du wirst unsterblichen Ruhm erringen und nach dem Tode noch fortleben«. Vgl. Gall Morel im Geschichtsfreund 3, 24.
69) Für Eberhard im Hart verdeutschte Nicolaus von Wyle Poggio’s Bericht über den Märtyrertod des Hieronymus von Prag (Transl. XI), im Jahre 1469 oder 1470 (vgl. 248, 23 ff vgl. Anm. 61) Lucians Goldenen Esel nach Poggio’s lateinischer Uebersetzung (Transl. XIII, vgl. Degen Litteratur der deutschen Uebersetzungen der Griechen 2, 68 ff. und Nachtrag S. 204 ff.), im Jahre 1470 ein Kapitel aus Felix Hemmerlin’s De Nobilitate (Transl. XIV, vgl. unten Anm. 93. 94).
70) Margareta war die Tochter des Herzogs Amadeus VIII. von Savoyen (des späteren Pabstes Felix V.). Sie war seit 1445 in zweiter Ehe vermählt mit Mechthilds Bruder, dem Pfalzgrafen Ludwig IV., dann seit 1453 nach dessen Tode (1449) in dritter Ehe mit dem Grafen Ulrich V. dem Vielgeliebten von Würtemberg, dessen dritte Gemahlin sie war. Sie ist gestorben im Jahre 1479. Nicolaus von Wyle, der für sie im Jahre 1464 des Felix Hemmerlin Contra validos mendicantes (Transl. IX) verdeutschte, rühmt in seinem der Landhofmeisterin Ursula von Absperg gewidmeten Lob der Frauen (334, 20 f.) Margareta und Elisabeth von Brandenburg (s. Anm. 71) als »des höchsten Lobes wert und in allen Tugenden so bekannt, dass es unnöthig wäre, darüber
Philipp Strauch: Pfalzgräfin Mechthild in ihren litterarischen Beziehungen. Tübingen: , 1883, Seite 55. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Strauch_-_Pfalzgr%C3%A4fin_Mechthild_055.jpg&oldid=- (Version vom 29.9.2019)