als Pabst im J. 1459 in Mantua anlässlich des Fürstencongresses, den er zum Zwecke eines Türkenkreuzzuges einberufen hatte, verweilte, hatte Barbara solchen Eindruck gemacht, dass er sie in seinen Schriften an Schönheit, Anmuth und Keuschheit ihrer Grossmutter Elisabeth von Baiern gleichstellte; er nennt Barbara moribus et forma laudabilem und an anderer Stelle praestanti animo ac ingenio femina et quae dominandi artem calleret. Vgl. ferner über sie Jacobus Bergomensis De claris mulieribus, Ferrara 1497, cap. 174: De Barbara inclita muliere principis Mantuani conjuge. Nicolaus von Wyle ist »zweimal in Botschaft eines Fürsten« bei der Markgräfin gewesen und hat sie »reden, ratschlagen, Antwort geben« und diese ihre Ratschläge derart begründen gehört, »dass«, fährt er fort, »ich und mein Mitgeselle ihre Gnaden darum mehr bewundern mussten als wir sie nach Gebühr zu loben vermöchten« (332, 10 ff.). Fragen wir, zu welchen Zeiten Niclasens zweimalige Sendung stattgefunden haben mag, so lassen sich hierfür nur Vermuthungen aufstellen. War Nicolaus etwa auf jenem Mantuanischen Fürstencongresse des Jahres 1459? Dort, am Hofe des Markgrafen Lodovico und der Markgräfin Barbara, weilten damals Aeneas Silvius, Gregor von Heimburg. Bianca Maria Sforza und deren Tochter Hippolyta als Gäste; sie alle waren Nicolaus bekannt, vgl. Anm. 67 und GVoigt Enea Silvio 3. 43 ff. Oder war Nicolaus mitbetheiligt an den Ende 1473 oder Anfang 1474 von Georg von Ehingen geführten Vorverhandlungen zur Verlobung des Grafen Eberhard im Bart mit Barbara Gonzaga, der Tochter unserer Markgräfin? Nur die Vorverhandlungen könnten in Betracht kommen; die Verlobung und Vermählung selbst fand Anfang April 1474 statt. NvWyle’s Lob der Frauen trägt aber bereits den 23. Februar dieses Jahres als Datum. Vgl übrigens PFStälin Die Heirath des würtembergischen Grafen, nachherigen Herzogs Eberhard im Bart mit der Markgräfin Barbara Gonzaga von Mantua im Jahre 1474 in den Würtembergischen Jahrbüchern von 1872, 2. Theil S. 3ff. Kurz Deutsche Dichter und Prosaisten 1, 5 vermuthete aus NvWyle’s Worten 332, 10 ff. eine Dienstzeit desselben beim Kurfürsten von Brandenburg. Zu dieser Vermuthung sei noch auf ein Schreiben hingewiesen, das die Stadt Esslingen zwischen dem 30.
Philipp Strauch: Pfalzgräfin Mechthild in ihren litterarischen Beziehungen. Tübingen: , 1883, Seite 52. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Strauch_-_Pfalzgr%C3%A4fin_Mechthild_052.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)