Zum Inhalt springen

Seite:Strauch - Pfalzgräfin Mechthild 026.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Albrechts VI. von Oesterreich vom Jahre 1457 Mechthilds Name nicht genannt. Doch es lässt sich Einiges anführen, wodurch Mechthilds Mithilfe an dieser Stiftung sehr wahrscheinlich wird und die Freiburger Hochschule feiert sie denn auch heute noch als ihre Mitgründerin. Urkundlich beglaubigt aber ist Mechthilds Mitwirkung bei der Stiftung der Universität Tübingen. Ihr Name erscheint sowohl in den päpstlichen Urkunden vom 11. Mai und 13. November 1476 als auch in der Stiftungsurkunde Eberhards vom 3. Juli 1477 113). Wie sie früher der Freiburger Universität zur Dotation der Lehrstuhle die zu ihrem Heiratsgut gehörigen Pfarreien Rottenburg und Ehingen zugewiesen hatte 114), so wurde jetzt mit ihrer Einwilligung ein Theil des ihr als Widum zugesprochenen Sindelfinger Stiftes nach Tübingen verlegt und der bisherige Sindelfinger Probst Johannes Degen ward der neu errichteten Hochschule erster Kanzler 116). Dr. Johannes Vergenhans, des Grafen Eberhard Erzieher, der einer Bestimmung des Grafen Ludwig gemäss von Mechthild eine starke jährliche Pension ausgezahlt erhielt, wurde Tübingens erster Rector 116). Auch sonst begegnen wir Männern aus Mechthilds Umgebung an der neuen Stiftung thätig oder doch zu dieser in Beziehungen. Mechthilds und später auch Eberhards Leibarzt Dr. Lucas Spetzhart, der die päpstliche Stiftungsbulle mit unterzeichnete, hat vielleicht auch eine Zeit lang an der Tübinger Hochschule gelehrt 117); sein Name ist als sechster in die Tübinger Matrikel vom 15. September 1477 eingetragen. An dritter Stelle aber findet sich dort Antonius von Pforr 118) verzeichnet, der, nachdem er in früheren Jahren in heimatlicher Umgebung — er stammte aus einer angesehenen Breisacher Patrizierfamilie und war Rat Albrechts VI. von Oesterreich und seiner Gemahlin Mechthild sowie