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Seite:Strauch - Pfalzgräfin Mechthild 019.jpg

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und hoffnungsmuthig das Gute und Gesunde, das sie bot, schützen und gebrauchen zu lernen. Boccaccio, Petrarca, Poggio, Aeneas Silvius u. A. waren die Apostel dieses neuen Geistes und eines Wyle’s Bedeutung liegt eben darin, das Neue und Zukunftverheissende in ihnen erkannt und für seine Heimat nutzbar gemacht zu haben. Ist er auch nur Uebersetzer, so wird sein Verdienst dadurch doch nicht geschmälert. Mit am einleuchtendsten macht sich der Gegensatz zwischen altem und neuem Geschmack gleich in der Uebersetzung geltend, mit der Nicolaus von Wyle seine Sammlung eröffnet. Er wählte dazu das Meisterstück unter den Werken des Aeneas Silvius, die Liebesgeschichte von Euriolus und Lucretia 88), die nach Gervinus 89) treffenden Worten die Stimmung der damaligen Zeit ähnlich berühren musste wie Werther in neuerer. Demselben Zwecke diente die Uebersetzung von Boccaccio’s Novelle Guiscard und Sigismonda nach dem Lateinischen des Lionardo Bruni von Arezzo, die die tragische Liebe zweier Menschen ungleichen Standes behandelt.

     Nicolaus’ Uebersetzungen hatten Beifall. Man forderte Weiteres von ihm und er konnte sich nun auch an solche Themata wagen, die nicht nur unterhielten oder praktische Lebensweisheit schilderten, sondern brennende Tages- und Zeitfragen in Politik und Wissenschaft zur Sprache brachten. Ja er durfte um so offenmüthiger reden, da er ja nur Uebersetzer war. Seine eigenen Absichten und Ansichten erschienen immer nur als Aussprüche und Kundgebungen der Originale, die er, eben weil er ihren Inhalt billigte, übertrug. Und so war denn auch der Erfolg von vorneherein ein gesicherterer, als er es hätte sein können, wäre Nicolaus gleich in eigener Person als Reformator beim Adel aufgetreten. Wie ganz anders mussten da doch die Namen der berühmten