Die zu entwickelnde Methode soll Beides vereinen, das Einfache der isometrischen und das Gefällige der tri- und dimetrischen Projection. Nach der gewöhnlichen Methode der isometrischen Projection erhält man das Bild des in orthogonalen Projectionen bestimmten Gegenstandes in einem vergrösserten Maasstabe, und will man das Verhältniss der Dimensions-Aenderung 89:109 berücksichtigen, so ist die Construction eines isometrischen Bildes schon weit mühsamer. Bei der fraglichen Methode fällt dieser Umstand ganz weg, sie kann mit Recht eine Parallel-Perspective genannt werden, denn sie vereint alle möglichen Arten einer perspectivartigen orthographischen Projection in sich; das Constructions-Verfahren für dieselbe bleibt sich stets ein ganz gleiches und ist in jedem Falle noch einfacher als das der isometrischen Projection. Durch die Unmöglichkeit eines Zerrbildes zeichnet sich diese Methode von der reinen Perspective, wie später gezeigt werden soll, noch besonders aus.
Entwicklung der Grundsätze.
§. 5. Es seien die Coordinaten dreier Puncte gegeben
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Man verändere die Lage der verticalen Projections-Ebene und des Kreuzrisses, doch so, dass dieselben stets senkrecht auf der horizontalen Projections-Ebene bleiben.
Die der Puncte bleiben dieselben, denn die Lage derselben gegen die horizontale Projections-Ebene wurde nicht geändert, also für
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Fig.1.
Fig.2.Die der Puncte werden gemessen durch die Abstände ihrer Horizontalprojectionen von der Axe der , folglich in dem neuen Coordinaten-System von der Axe (Fig. 1, 2), man erhält demnach für
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Rudolf Skuherský: Die ortographische Parallelperspective. , Wien 1850, Seite 330. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Sitzb_KAW_v5_425.gif&oldid=- (Version vom 1.8.2018)