Holländer (auch eine deutsche Erfindung) und andere dergleichen in Anwendung brachte, einen Hauptbestandtheil der alten Papiermühlen. Anfänglich bediente man sich bei der Papierbereitung der Handmühlen, worauf erst die Wassermühlen in Anwendung kamen. Die Gründer der Ravensburger Papierfabrication, Frik und Hans Holbein, fingen ihr Werk auf dem Hammer gleich mit Wassermühlen an, und wie wir mit Recht glauben dürfen, schon in einem sehr vollkommenen Zustande.
Von einem solchen Geschirr, das ein Ravensburger Zimmermeister, Jakob Mausser, schon im fünfzehnten Jahrhundert in seiner Papiermühle im Oehlschwang zu Ravensburg einrichten liess, besitze ich die Originalzeichnung, von welcher wir in Fig. 46. eine Abbildung sehen.
Papiere, welche auf dieser Mausserschen Fabrik gefertigt wurden, führen das Wasserzeichen Fig. 23.
Als nun endlich das Papiermachen im achtzehnten Jahrhundert allgemeiner wurde, und man anfing, nach der Verschiedenheit des Gebrauchs mancherlei Papiersorten, namentlich grössere und kleinere, gröbere und feinere, dickere und dünnere etc. zu fertigen, da haben auch die Papierfabriken in Ravensburg ihr bisheriges Wasserzeichen nach den mannigfaltigen Abstufungen ihrer Papiersorten abgeändert; dabei blieben sie aber den in der neuesten Zeit eingetretenen Verbesserungen, sowohl in der Papierbereitung, als auch in der Anwendung verbesserter Maschinen nicht fremd, auch auf einer unter ihnen wird schon seit geraumer Zeit Endloses oder Maschinen-Papier gefertigt; – und so hat Ravensburg, wegen seines guten Papiers, den einmal erworbenen Ruf bis auf unsere Zeiten erhalten.
Friedrich Gutermann: Die älteste Geschichte der Fabrication des Linnen-Papiers. Weigel, Leipzig 1854, Seite 286. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Serapeum_6_286.jpg&oldid=- (Version vom 30.7.2017)