sind, wie z. B. in die Familie der Grämlich, die sich von ihren Besitzungen von Jungnigen, Hassenweiler, Zogenweiler und Bettenreute schrieben[1], der Bizighofer (Bürgermeister), der Schmid, die sich auch Schindelin von Unterreitenau schrieben, der Mettenbuch (Dienstmannen der Grafen von Werdenberg-Heiligenberg).
Aber wie alles Irdische dem Wechsel unterliegt und nur zu oft von kurzer Dauer ist, so wurde auch der anbrechende freundliche Morgen zeitlichen Glückes dieser Familie in Ravensburg nur gar zu bald getrübt, denn schon im Jahre 1358 wurde Frik Holbein der Aeltere seines Dienstes als Stadt-Ammann entsetzt und aus der Stadt gewiesen[2], weil er „Geheimnisse der Stadt“ soll verrathen und gegen sie feindliche Truppen soll geworben haben.[3] Dieses Ereigniss lastete
- ↑ 20) Von der Familie Grämlich hat sich Ritter Wolfgang Grämlich von Jungnigen als Unterhändler zwischen dem Bundschu (der beiden Haufen vom Allgäu und Bodensee) und dem Obersten Feldhauptmann des schwäbischen Bundes, Truchsess Georg von Waldburg, besonders ausgezeichnet. (Urkunde vom 21. April 1525.)
- ↑ 21) „Item dz wissend dass Fridrich holbain / der Alt Ammann ze Rauenspurg hat sämlich sache gerette vnd och geworbn wider die Stat ze Rauenspurg dass sich dar vmb erkennet haut der Burgm der Amann die Räte vnd dü gemaind d'. vorgenannten Stat vf die aide die si der Stat gesworen hant / datz derselb Frider holbain vss der Stat ze Bann varen soll vnd och im allü gericht verbotten hant hundert Jare vnd ainen tag vmb das vbel datz er an der Stat getan hat / wär aber datz er dar vber in dü Stat ald in das gericht käme so soll sin lib vnd och sin gut Rechtloz sin vnd kainen schirm han / vnd waz man im dar vber täte an sinem lib ald an sinem gut da soll niemant an fräueln / er fräuelt aber menglich wär aber daz sich iemant da wider sezen wollte / er wär burger oder nüt vnd in da wider schirmen welt / mit keinen Sachen ald im weltli zu legen / wider die Stat der soll wider di Stat ze Rauenspurg gemaintlich in derselben schuldig sin als och er mit alle Sachen / actum anno domini MocccoLviij dmco post agnetis (1358).
„Wer och den vorgenanten Frider holbain vber disen Saze huset ald ze essent oder ze Trinkent gäb ald mit im ässe oder trunke in der Stat gerichte ze Rauenspurg der soll in der selben schulden sin ald och er.“ (Diarium verschiedener Rechtsfälle, mit dem Jahr 1343 anfangend.) - ↑ 22) Mit welchem Feinde der Stadt sich Frik Holbein gegen dieselbe verbunden habe, ist nicht gesagt, die Stadt stund aber um jene Zeit mit Niemandem in Fehde, ausser im Gefolge der übrigen Reichsstädte mit Graf Eberhard (dem Greiner) von Württemberg, mit dem er wohl wegen seines ausgebreiteten Handels und seiner bedeutenden Papierversendungen durch das Württembergsche nach dem Rhein, Frankreich, Holland u. s. w. in näherer Beziehung mag gestanden nahen. Auch scheint es, dass Graf Eberhard für seinen Gebrauch Papier, besonders jenes mit der Wassermarke des Hüfthorns (s. unten) auf den Papiermühlen der Holbein zu Ravensburg haben fertigen lassen.
Gegen das vorhin genannte Urtel hat sich zwar Frik Holbein an die um jene Zeit in Ulm versammelt gewesenen Abgeordneten der verbündeten Reichsstädte gewendet, welche sich aber in gleicher Richtung aussprachen: „weil derselbe (Stadtammann Holbein) von ihrer Stadt und daraus besser wäre, den bei ihnen.“ (Urkunde.)
Friedrich Gutermann: Die älteste Geschichte der Fabrication des Linnen-Papiers. Weigel, Leipzig 1854, Seite 274. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Serapeum_6_274.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)