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Und kündigt Stund und Tag und Mann
Ihr mit gefaltnen Händen an.
Wer mahlet diesen Calchas mir
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Und dieses Opfers Blumenzier,Wie’s vorm Altar am Hochzeittag
In seiner Mutter Brautkleid lag,
Wie’s unters Vaters Seegenshand
Mehr litt als es sich selbst gestand;
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Wie’s dumpf, nur ahndend seine PflichtEntzog den Quaalen sein Gesicht,
Und tausend Nattern in der Brust
Zum Dienste ging verhaßter Lust.
Ach Männer, Männer seyd nicht stolz
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Als wär’t nur ihr das grüne Holz,Der Weiber Güt’ und Duldsamkeit
Ist grenzenlos wie Ewigkeit.
Sie fand an ihrem Manne nun
All seinem Reden, seinem Thun
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An seiner plumpen Narrheit gar
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Musen-Almanach für das Jahr 1798. Tübingen: J. G. Cottaischen Buchhandlung, 1797, Seite 77. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schiller_Musenalmanach_1798_077.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
Friedrich Schiller (Hrsg.): Musen-Almanach für das Jahr 1798. Tübingen: J. G. Cottaischen Buchhandlung, 1797, Seite 77. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schiller_Musenalmanach_1798_077.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)