Maria, heilge, bitt’ für mich!
Und nimm mich zu dir in dein himmlisch Leben!
(Er durchsticht sich mit dem Dolch und fällt der Wache in die Arme.)
(Zimmer der Königin.)
Elisabeth, einen Brief in der Hand. Burleigh.
Elisabeth.
Mich hinzuführen! Solchen Spott mit mir
Zu treiben! Der Verräther! Im Triumph
Vor seiner Buhlerin mich aufzuführen!
O so ward noch kein Weib betrogen, Burleigh!
Burleigh.
Ich kann es noch nicht fassen, wie es ihm,
Durch welche Macht, durch welche Zauberkünste
Gelang, die Klugheit meiner Königin
So sehr zu überraschen.
Elisabeth.
O ich sterbe
Für Schaam! Wie mußt’ er meiner Schwäche spotten!
Sie glaubt’ ich zu erniedrigen und war,
Ich selber, ihres Spottes Ziel!
Burleigh.
Du siehst nun ein, wie treu ich dir gerathen!
Friedrich Schiller: Maria Stuart. Tübingen: Cottasche Buchhandlung, 1801, Seite 164. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schiller_Maria_Stuart_164.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)