Paulet.
In wenig Augenblicken steht sie vor euch.
Kennedy.
(auf Maria zueilend, welche zittert und hinzusinken droht)
Wie wird euch, theure Lady! Ihr verblaßt.
Paulet.
Nun! Ists nun nicht recht? War’s nicht eure Bitte?
Sie wird euch früher gewährt, als ihr gedacht.
Ihr ward sonst immer so geschwinder Zunge,
Jetzt bringet eure Worte an, jetzt ist
Der Augenblick zu reden!
Maria.
O warum hat man mich nicht vorbereitet!
Jetzt bin ich nicht darauf gefaßt, jetzt nicht.
Was ich mir als die höchste Gunst erbeten,
Dünkt mir jetzt schrecklich, fürchterlich – Komm Hanna,
Führ’ mich ins Haus, daß ich mich fasse, mich
Erhohle –
Paulet.
Bleibt. Ihr müßt sie hier erwarten.
Wohl, wohl mag’s euch beängstigen, ich glaubs,
Vor eurem Richter zu erscheinen.
Friedrich Schiller: Maria Stuart. Tübingen: Cottasche Buchhandlung, 1801, Seite 121. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schiller_Maria_Stuart_121.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)