Was die Gerechtigkeit gesprochen, furchtlos,
Vor aller Welt wird es die Macht vollziehn.
Die Vorigen. Mortimer, Paulets Neffe, tritt herein und ohne der Königin einige Aufmerksamkeit zu bezeugen, zu Paulet.
Mortimer.
Man sucht euch, Oheim.
(Er entfernt sich auf eben die Weise. Die Königin bemerkt es mit Unwillen und wendet sich zu Paulet, der ihm folgen will.)
Maria.
Sir, noch eine Bitte.
Wenn ihr mir was zu sagen habt – Von euch
Ertrag’ ich viel, ich ehre euer Alter.
Den Uebermuth des Jünglings trag’ ich nicht,
Spart mir den Anblick seiner rohen Sitten.
Paulet.
Was ihn euch widrig macht, macht mir ihn werth.
Wohl ist er keiner von den weichen Thoren,
Die eine falsche Weiberthräne schmelzt –
Er ist gereist, kommt aus Paris und Rheims,
Und bringt sein treu altenglisch Herz zurück,
Lady, an dem ist eure Kunst verloren!
(geht ab.)
Friedrich Schiller: Maria Stuart. Cottasche Buchhandlung, Tübingen 1801, Seite 19. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schiller_Maria_Stuart_019.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)