J. F. Ernst (d. i. Johann Friedrich Ernst von Brawe, 1746–1806): Raisonirendes Journal vom deutschen Theater zu Hamburg (14.–26. Stück) | |
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Ausziehen! und der Mechanicus schleift, und wälzt sich fort, ohne daß an ein regelmäßiges Pas gedacht wird. – Ich habe mir erzählen laßen, daß mancher hier den lehrenden Tanzmeister behauptet, und dabey ieden Vormittag mit dem Puderbeutel in der Stadt zum Frisiren herum läuft.
Höchstens 300 Masken machten, außer denen Zuschauern, das Ensemble der heutigen Redoute aus.
Sonntags, den 4. Januar, wurde auf Hamburgs deutscher Bühne, die Verschwörung des Fiesko wiederholt.
Die handelnden Personen bearbeiteten insgesamt ihre individuellen Rollen mit dem rühmlichsten Eifer. Herr Langerhans spielte die 10te, 11te und 12te Scene des 1. Acts auch heute meisterhaft. In der 9ten des nemlichen soll Fiesko dem Mohr 1000 Zechinen vor die Füße werfen, Herr Herzfeld gebrauchte dazu ein Beutelchen, in dem augenscheinlich keine 50 Geldstüke waren, keine 100 Raum hatten. Die Ermordung des Gianettino Doria reußirte heute Herrn Schröder vorzüglich gut, er warf Herrn Solbrig bey dem lezten Schwerdstreich zu Boden, und nuancirte dann
J. F. Ernst (d. i. Johann Friedrich Ernst von Brawe, 1746–1806): Raisonirendes Journal vom deutschen Theater zu Hamburg (14.–26. Stück). Conrad Müller, Hamburg 1801, Seite 13. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Raisonirendes_Journal_vom_deutschen_Theater_zu_Hamburg_(1801)_Seite_013.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)