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Seite:Posse Band 5 0254.jpg

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geschachte Balken, im silbernen Feld, ein schwarzer Adler wegen des Herzogthums Auschwitz (Osviecin) und wegen Zator, ein blauer Adler im gleichen Felde.

In der Mittelreihe dieses Quartiers befinden, sich zur Rechten die Wapen der Königreiche Castilien und Leon, zur Linken, die von Sicilien und Indien, zwey und zwey in einem der Länge nach getheilten Felde vereiniget, und zwar wegen Castilien, im rothen Felde, eine güldene Burg mit schwarzem Thor, wegen Leon, ein aufrecht stehender, gekrönter, goldgezüngelter, rother Löwe im silbernen Feld. Wegen Sicilien, ein zwey Mahl schräg durchschnittener Schild, in dessen einer Hälfte, im silbernen Felde, zwey schwarze, roth gewaffnete Adler, mit rother Zunge, in der anderen vier rothe Pfähle im güldenen Felde, wegen Indien, im blauen Felde, ein silberner, aufgerichteter, gekrönter Löwe, der in der rechten Pranke ein güldenes Kreuz hält.

In der untern Reihe dieses Quartiers, zur Rechten, das herzoglich Lothringische Stammwapen, im güldenen Felde, ein schrägrechts gezogener, rother Balken, auf dem drey über einander gesetzte, gestümmelte, silberne Adler (Alerions) erscheinen, der mittlere Schild ist quer getheilt, oben erblickt man vier rothe Pfähle im güldenen Felde, wegen des Königreiches Arragon, unten wegen des Königreiches Jerusalem, im güldenen Felde ein silbernes Krückenkreuz, in jedem Winkel desselben befindet sich gleichfalls ein kleines silbernes Kreuz, endlich zur Linken ein mit goldenen Lilien besäetes, blaues Feld, deren oberste Reihe, ein fünf lätziger, rother Türnierkragen deckt, wegen Anjou.

Gegenüber zur Linken steht das letzte, gleichfalls zwey Mahl in die Länge, und zwey Mahl quer getheilte Haupt-Quartier, mit einem Mittelschilde, der mit der herzoglich venetianischen Mütze bedeckt ist, und im blauen Felde, den aufgerichteten, güldenen, geflügelten Löwen des heiligen Markus darstellet, um dessen Haupt ein güldener Schein geht, und der in der rechten Pranke ein blosses Schwert hält, wegen des Herzogthums Venedig. In der oberen Reihe zur Rechten, wegen Padua, im silbernen Felde ein rothes Kreuz, dann in der Mitte wegen Verona, im blauen Felde, ein güldenes Kreuz, und zur Linken wegen Vicenza, ein silbernes Kreuz im rothen Felde.

In der mittleren Reihe zur Rechten ein, die Länge herab getheiltes Feld, rechts wegen der Markgrafschaft Istrien, im blauen Felde, eine goldene Ziege mit rothen Hörnern, zur Linken wegen des Herzogthums Friaul, ein güldener gekrönter Adler im blauen Felde. Das Feld zur Linken enthält die Wapen des Herzogthums Zara, oben nähmlich einen geharnischten Reiter im silbernen Felde, wegen des 1409 von dem hungarischen Könige Ladislav, um Dukaten unwiderruflich an den Dogen Michael Steno und die Republik Venedig verkauften Antheiles des Landes und der Seeküsten von Dalmatien, unten ein rother Löwe im silbernen Felde, wegen Albanien.

In der untersten Reihe dieses Quartieres ist das erste Feld zur Rechten, quer getheilt, oben im silbernen Felde, ein fliegender, schwarzer Adler, die Donnerkeile in den Klauen, unten im rothen Felde ein laufender, silberner Hippocentaur, wegen des Königreiches Candien, in der Mitte wegen der Herzogtümer Parma, Piacenza und Guastalla, im goldenen Felde, sechs blaue Lilien, drey, zwey, eine, endlich zur Linken ein in die Länge getheiltes Feld, zehnfach von Silber und blau quer getheilt mit einem darauf stehenden gekrönten, rothen Löwen, wegen des Königreiches Cypern, zur Linken drey schwarze Hufeisen im güldenen Felde, wegen des Königreiches Raszien.

(Diese Wapen sind aus jenem der Republik Venedig beybehalten, jene der durch den Friedens-Tractat von Luneville abgetretenen Provinzen hingegen, weggelassen worden. Ein Theil der spanischen und lothringischen Schilder, sind dem unverrückten Herkommen nach, als genealogische und Gedächtsnisswapen beybehalten worden, zumahl auch der katholische König die österreichischen Titel und Wapen fortführt. Da, wo in dem dermahligen Wapen, die von Galizien, Venedig und jene der österreichischen Grafschaften angebracht sind, standen vordem die Insignien der belgischen Provinzen, Maylands und Mantuas, und nebst den lothringischen Haus- auch die Länderwapen von Barr, Jülich, Cleve, Geldern, Falkenstein usw., die in Gemässheit der neuesten Tractaten mit Frankreich, von nun an wegbleiben. Das toskanische Wapen stand theils in, theils neben dem österreichisch-lothringischen Patrimonial- und Herzschilde).

Zwischen diesen beyden Haupt-Quartieren des österreichischen Hauptschildes, befinden sich die Wapen der von dem Erzhause besessenen Grafschaften, dieses Quartier ist zwey Mahl quer und ebensoviel Mahl nach der Länge, außer unten durch eine eingepfropfte Spitze ein Mahl getheilt.

Oben zur Rechten beginnt diese Reihe mit dem Stammwapen des Hauses Habsburg, einem rothen, gekrönten, aufgerichteten Löwen, im güldenen Felde, dann in der Mitte wegen der Grafschaften Montfort, Tettnang und Feldkirch, im silbernen Felde eine rothe Kirchenfahne, mit drey güldenen Ringen, endlich links wegen Hohen-Ems, im blauen Felde, einen springenden güldenen Bock mit schwarzen Hörnern. In der zweyten Reihe, rechts wegen der Grafschaft Bregenz vier senkrecht stehende Pfähle von Hermelin, in deren Mitte ein silberner Balken mit drey in denselben eingelassenen schwarzen Feldrüben, in der Mitte wegen der Grafschaft Sonnenberg, im blauen Felde, eine güldene Sonne, die über drey gleichfalls güldenen Hügeln schwebt, endlich zur Linken eine schwarze Kirchenfahne mit drey güldenen Ringen, im güldenen Felde, wegen der Reichsgrafschaft Rothenfels.

Unten zur Rechten, wegen der Grafschaft Blumeneck, ein quer durchschnittenes, unten mit

Empfohlene Zitierweise:
Otto Posse: Die Siegel der deutschen Kaiser und Könige Band 5. Wilhelm und Bertha v. Baensch Stiftung, Dresden 1913, Seite 253. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Posse_Band_5_0254.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)