38 | Amboineser, und der Einwohner / daselbst Beschreibung. |
Cardobenedicten, oder auch wie Bärenklau / hat einen bittern Geschmack / haben Blumen wie Roßmarin / aus welchen eine Frucht wächset / wie einer Wallnus groß / so voll von Samen. Was für Operation mehr solches thue / wird zu seiner Zeit bemeldet werden.
† In der Insul Ceilon, sagt Johann von der Behr / pag. 49. feq. sey die Kranckheit / und Ihr Name / auch bekannt / und soll aus dem Trunck Wassers von Cocos-Nüssen herrühren / welches den ankommenden Holländern bald in die Bein schlage / daß Sie fast nicht von der Stelle / oder doch schwehrlich / und mit grossen Schmertzen / gehen können. Die Ursach sey die Kält des Wassers / um welcher willen das Geblüt im Leib gantz erstarre / daß die Glieder gleichsam gelähmet / und folgentlich ein paar höltzerne Bein herfür gesucht werden müssen.
** Viel eine längere Zeit benennt Johann von der Behr / pag. 50. daß in Ceilon diese Kranckheit wäre / und zu ihrer Cur brauche / nemlich / vier / biß fünf / Jahr; könne auch / nach beglaubter / und mehr Opinion, anderst nicht / als auf folgende Art / curiret werden. Es müsse nemlich dergleichen Patient des Mittags / bey hellen Sonnenschein / die Beine / so weit Sie erstorben / in heissen Sand vergraben / und ein / zwey / drey / Stunden darinnen stecken lassen / und damit etliche Monat continuiren / biß das Geblüt erwärmet / und Er zu den völligen Leibs-Kräften wiederum gelanget sey / daß Er die unglückseeligen Holtzbeine wiederum wegschmeissen könne.
Was für Thier daselbst befindlich seyn / hat Reisender / weil Er nicht viel ans Land kommen / und nicht lang zu Amboina gewesen / nicht melden wollen. Volquard Iversen aber nennet / pag. 187. wilde Büffel / wilde Schweine / auch wilde Böcke / und Hirschen / allerhand Art Fische / Crocodil / grosse Schlangen / viel Vogelwerck. Eines absonderlichen aber gedencket Er / welches die Innwohner Babirussa nennen / und sey in Grösse eines Hirschen / habe auch solche hohe Beine / solche Haut / und glatte Haar / ausser den Kopf / der sey einem Schweins-Kopf ähnlich; habe auch einen solchen Rüssel / und wühle in der Erden als ein Schwein. Unten und über der Nasen habe es lange über Sich gebogne Eber-Zähn / so krum / daß Sie auch mit den Enden die Haut berühren; das Corpus ist gar fleischicht / und gutes Geschmacks. Es habe den Namen von Seiner Gestalt. Denn Babi heise ein Schwein / und Rusa ein Hirsch.
ALs Wir nun auf erstbemeldter Reé, und Insul Amboina, biß in den Januarium folgenden 1646. Jahrs / verharret / gieng es den 7. ejusdem auf Banda zu / eine Insul viertzig Meil von jener gelegenDer Bandanesen Kleidung. / woselbst / Wir auch den zehenden glücklich arriviret.
Es ist aber solche Insul der Compagnia eigen / und Ihr von dem König von Ternate, * dem es zugehöret / verehret worden / doch so Sie es mit Bandanesen Gewehr. dem Schwerd bezwingen würden. Die Einwohner sind sonst bekleidet wie die Amboinesen, ausser daß Sie wie einen Wulst auf dem Kopf ligen haben / gelb von Farb / kurtz / und kraus / von Haaren / grossen Knäbel-Bärten / starck von Armen / und Beinen. Ihr † Gewehr ist in einer HandJohann Jacob Saar: Ost-Indianische Funfzehen-Jährige Kriegs-Dienste, Nürnberg 1672, Seite 38. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ostindianische_Kriegsdienste_b38.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)