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Seite:Oberamt Wangen 246.jpg

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um den halben Burgberg, der die ausgezeichnet schönen Ruinen der alten Veste Ratzenried trägt. Diese Trümmer gehören unstreitig zu den ausgedehntesten und sehenswürdigsten des Landes; durch Veranstaltung der Gutsherrschaft sind sie bequem zugänglich gemacht worden. Mächtige Thürme befestigten die Ecken der Umfangsmauer; in der Mitte des weiten Hofraums erhob sich das gewaltige Schloßgebäude, von welchem nur noch Kellergewölbe vorhanden sind. Von den Thürmen aber und der äußern Mauer steht zum Theil noch die Hälfte. Ein Wäldchen von schlanken Tannen hat den innern Burgraum eingenommen und macht diese Stätte der Zerstörung zum angenehmsten Spaziergang. Das Malerische des Bildes wurde durch den großen Schloßweiher erhöht, der sich um die steile Südseite des Burgberges herumzog, gegenwärtig aber in nutzbares Kulturland verwandelt ist. Die Schweden richteten hier und in den benachbarten Wohnplätzen den 8. Mai 1633 die vollständigste Verwüstung an und brannten das Schloß nieder, das in der Folge nicht wieder aufgebaut wurde.

  • 17) Rehmen, Hof mit 7 Einw.
  • 18) Reute, Weiler mit 19 Einw., s. Nr. 6.
  • 19) Schwenden, Weiler mit 39 Einw., nebst Schwenderhof, mit 8 Einw., s. oben Nr. 6. Schwenden hatte eigene adelige Besitzer, von welchen Heinrich und sein Bruder 1309 dem Kl. Weißenau ein Gut verkauften. Einige Überbleibsel ihrer Burg sind noch auf einer gegen Norden etwas steilen Höhe zu sehen.
  • 20) Sechshöf, Weiler mit 29 Einw., nebst a) Neckeler, Hof mit 12 Einw., und b) Reutemann, Hof mit 8 Einw. Auf der Wangenschen Landtafel und ältern Karten führen diese Höfe den Namen Ratzenried oder Ratzenrieder Weiler.
  • 21) Thal, Weiler mit 26 Einw.
  • 22) Vallerey, Hof mit 7 Einw., ehemals auch Falleraich geschrieben. Östlich über dem Hof stand auf einem ungefähr 70′ hohen Hügel eine Burg, deren ehemalige Besitzer unbekannt sind. Man fand hier mehrere, einem kleinen Schmelztiegel nicht unähnliche Gefäße von graulicher Erde.
  • 23) Weihers, Weiler mit 18 Einw.
  • 24) Zimmerberg, Weiler mit 19 Einw., s. Nr. 6.


22. Gemeinde Rohrdorf,

bestehend aus 7 (13) Parzellen auf 4 Markungen mit 416 katholischen Einw. Die östliche Seite des Bezirks gehört dem Adelegg-Gebirge an, auf dessen Grat die Bezirksgrenze fortläuft, dieser Theil ist rauh und waldigt; die größere Hälfte liegt in der fruchtbaren Niederung zwischen Isny und Friesenhofen. Die untere Argen berührt


Empfohlene Zitierweise:
Beschreibung_des_Oberamts_Wangen: Beschreibung des Oberamts Wangen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1841, Seite 246. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Wangen_246.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)