in alte Zeiten hinaufreicht. Ihr St. Marienaltar, welcher durch ein wunderthätiges Marienbild berühmt war, ist vielleicht schon in der Urkunde vom 21. April 1256 genannt (S. 839). Längere Zeit wurden in der wiederholt umgebauten Wallfahrtskapelle glänzende Marienfeste meist unter Assistenz des Hofkaplans von Baldern, auch der Franziskaner von Maihingen abgehalten. In Folge der Gründung der Schönebergkirche verlor dieselbe an Bedeutung, und im Anschluß an das Dekret des geistlichen Raths von 1808, durch welches die Gottesdienste „in Nebenkirchen, Wallfahrtskirchen und Kapellen“ verboten wurden, gestattete die Regierung seit 1814, energischer noch seit 1829, auf Klagen der benachbarten Pfarrer wegen Unordnungen, welche durch den Gottesdienst in dieser Kapelle in ihren Parochieen entstünden, und trotz unaufhörlicher Bemühungen des Pfarrers und der Gemeinde Zöbingen denselben nicht mehr. Im J. 1848 wurde wieder eine Feier der Marienfeste in der Kapelle erlaubt.
Den hiesigen Kirchensatz mit Zugehörden verkaufte Ulrich von Ahelfingen genannt von Ywach (Eibach) den 26. Januar 1335 um 750 Pfd. Heller an die Grafen Ludwig (VIII.) und Friedrich (II.) von Oettingen, welche um ihres und ihrer Hausfrauen Margarethe und Adelheid Seelenheils willen dieses Patronatrecht am 25. Mai 1343 ans Kloster Kirchheim übergaben. Die Inkorporation der Kirche in das genannte Kloster vollzog Bischof Heinrich von Augsburg am 29. Juli d. J., allein da dieser Bischof als Anhänger K. Ludwigs in Rom wohl unbeliebt war und nach seines Gönners Tode seiner Würde entsagte, scheint das Kloster bei seinem Gnadenakt nicht ganz beruhigt gewesen zu sein und ließ sich von seinem Nachfolger Bischof Marquard am 28. April 1352 eine neue Inkorporation ertheilen. Eine nachträgliche Bestätigung gewährte der Kardinal Pileus am 26. Juni 1380. In Folge der Säkularisation des Klosters wurde der Kirchensatz öttingen-wallersteinisch. – Im J. 1363 wird Brun, Sohn Walther Bruns, gesessen zu Zöbingen, welchen die Schenken Wilhelm und Georg von Stein im J. 1351 ihren lieben Oheim heißen, als Pfarrer, 1405 Dekan Volkwein zu Zöbingen genannt.
Den 10. Okt. 1488 stiftete die Äbtissin Magdalene von Kirchheim, Gräfin von Oettingen, Lehensherrin und Patronin der hiesigen Pfarrei, und Lorentz Bibrau, herzogl. bayrischer Pfleger zu Baldern, auf Bitten des Bürgermeisters und der Heiligenpfleger der Kapelle U. L. Frauen dahier von Anschaffungen
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 842. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_842.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)