Die dem h. Mauritius geweihte Kirche liegt an der Südseite des Dorfes und zeigt an der Nordseite des nördlich am Chor stehenden Thurmes den alten Oettingischen Wappenschild und die schön geschriebene Inschrift: anno domini milesimo CCCLXXXXIIII (1394), an der Ostseite des gerad geschlossenen Chors ein großes strengschönes dreitheiliges gothisches Fenster aus eben genannter Zeit. Der unten tonnengewölbte Thurm wird oben achteckig mit Zwiebelkuppel. Weiter unten hat er durch Pfeiler oder Säulchen getheilte rundbogige Doppelfenster. An der Südwand des Schiffes ein jetzt vermauerter Eingang, obenher mit zierlichem Zackensaum.
Das Innere besitzt 3 sehr hübsche Zopfaltäre, von heiligen Gefässen einen trefflichen Rokokokelch mit 6 Reliefs, eine Monstranz im selben Geschmack, einen massiv silbernen Kruzifixus, Stiftung des Grafen Ludwig von Oettingen, ein hölzernes Vortragkreuz (die heilige Dreifaltigkeit), auch mit dem Oettingischen Wappen. Oben sieht man das Wappen der Äbtissin von Kirchheim a. R. und die Jahreszahl 1712. Außen an der Kirche zahlreiche Grabplatten.
Am nebenstehenden Pfarrhaus ein Wappen der Äbtissin des Klosters Kirchheim a. R. und die Jahreszahl 1728 sammt den Buchstaben M. V. A. Z. K. Maria Violantia Äbtissin zu Kirchheim (1708–1740). Die Unterhaltung hat der Staat.
Eine große Kapelle, eigentlich eine Wallfahrtskirche, steht draußen bei dem 1859 angelegten Friedhof, nördlich am Ort an der Straße nach Walxheim. Es ist eine große prächtige Rotunde ad B. V. M. coeli Reginam. Dieselbe steht da, wo dereinst ein Todtenbaum (s. u.) aufgefunden wurde, er befindet sich noch in der Sakristei mit einer Inschrifttafel. Auch in der Kirche ist die Begebenheit dargestellt auf einer Tafel, ebenso oben am großen Kuppelgemälde. Auf der Inschrifttafel steht: „Es hat sich vor fünfhundert Jahren begeben, das Ein Pfleger von hohen Balderen bey dem flecken Zöbing vorübergeritten, ist sein Pferdt mit ihme in den boden gesuncken und also stecken bliben, bis etliche männer von Zöbing ihme zu hilf kommen und mit stangen das Pferdt herauf gewogen haben, und hat sich an disem Orth ein brunnen gefunden, welcher noch in der Kirchen vorhanden, dan eben selbiger Gegent hat auch ein S: V: Schwein Ein kleines Glöcklein herauf gewület, und als man weiter graben, hat man einen aufgehauenen trog, wie man den daig darinnen knetten thuet, gefunden, darinen war Ein höltzernes
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 834. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_834.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)