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Seite:OberamtEllwangen 750.jpg

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Graf Konrads von Oettingen zustund, Graf Ludwig d. J. von Oettingen am 6. Dez. 1328 dem Bischof Friedrich von Augsburg den Heinrich von Haydeck; auf Bitte desselben und seines Bruders Graf Friedrichs verband genannter Bischof dieses Patronatrecht am 22. September 1330 auf alle Zeit mit zwei Hofstätten zu Oberdorf bei Bopfingen (OA. Neresheim), letztere verkauften beide Brüder am 18. Dez. d. J. mit Einschluß des Kirchensatzes um 1078 Pfd. Hllr. an Propst, Dekan und Kapitel zu Augsburg, wobei sie sich nur die seitherige Nutzung von den in den hiesigen Widemhof gehörigen Hölzern vorbehielten; am 28. d. M. verzichtete der Pfarr-Rektor Heinrich von Haydeck auf seine bisherige Pfründe und am folgenden Tage inkorporierte der Bischof auf die Bitte des Kapitels demselben die Kirche, was der päpstliche Kardinallegat Pileus am 7. August 1379 genehmigte (Monum. Boica 33 I, 520. 546. 548. 551. 552. Reg. Boic. 6. 275. 345. 350. 351; 10. 37). – Als weitere Geistliche werden hierselbst genannt: 1343 Albrecht, 1367 Rüdiger, 1422 Johannes Haym von Dinkelsbühl. – Vom Domkapitel Augsburg gieng das Patronat nach dessen Säkularisation an die Krone zuerst Bayern, dann Württemberg über, im J. 1858 trat bischöfliche Kollatur an dessen Stelle. – Bis 1813 gehörten zur hiesigen Kirche noch Dambach, Niederroden, Oberzell, Freihof, bis 1821 Weiler an der Eck (sämmtlich Gem. Stödtlen), dagegen kamen neu hinzu 1812 Bergheim; 1818 Riepach. – Eine Frühmesse dahier wurde von der Bürgerschaft, da der Pfarrbezirk so groß war, wie es scheint, nach der Mitte des 14. Jahrhunderts gegründet, den 10. März 1362 eignete ihr Schwigger von Mindelberg einen Hof zu Diefenried und den 24. April 1367 bestätigte sie Bischof Walther von Augsburg unter Vorbehalt des Verleihungsrechts der Kaplanei für sein Kapitel. Ihr späteres Schicksal ist nicht bekannt, wohl aber wird das Haus der St. Margarethenkaplanei im J. 1589 als in ein Pfarrlehen verwandelt genannt. 1

Bergheim, Weiler mit Kapelle, 3 km östlich von Th. auf der Höhe gelegen, mit schöner Aussicht, besonders nordwärts über den „Sand“, das ist das weite bayrische Keuperland – zu Füßen gegen Nordosten der große öttinger Forst und dahinter die hier großartig erscheinenden langen Kalkfelsenrücken des einsamen Hesselberges. Mit seinen edlen kantigen Formen und dem bläulichen Schein, der über die weite walddunkle Landschaft

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 750. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_750.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)